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Den Jobwechsel begründen im Vorstellungsgespräch

Den Jobwechsel begründen: So überzeugen Bewerber im Vorstellungsgespräch

Ein cholerischer Chef, ein schlechtes Betriebsklima, ein geringes Gehalt oder fehlende Perspektiven: Es gibt viele nachvollziehbare Gründe für einen Jobwechsel. Ein besonderes Interesse an diesen Motiven hat der Arbeitgeber in spe. Doch nicht alle Beweggründe sollten offen in einer Bewerbung oder in einem Vorstellungsgespräch kommuniziert werden. Denn obwohl es heute üblich ist, die Anstellung von dem Zeitpunkt des Berufseinstieges bis zur Rente mehrmals zu wechseln, sollte jeder Umbruch smart begründet werden.

Doch wann ist es notwendig, Argumente für einen Jobwechsel vorzubringen und wie wird die Erklärung im Idealfall umgesetzt? Warum ist die Hin-zu-Motivation der Weg-von-Motivation vorzuziehen und welche positiven und negativen Jobwechsel-Argumente gibt es? Und was ist zu tun, wenn man gekündigt wurde oder selbst gekündigt hat? Dieser Artikel liefert Antworten!

Wann ist es nötig, den Jobwechsel zu begründen?

Wer sich aus einer ungekündigten Position heraus bewirbt, muss damit rechnen, dass der potenzielle neue Arbeitgeber Fragen nach den Motiven stellt. Aber auch ein beendetes Arbeitsverhältnis kann dazu führen, dass Personaler stutzig werden und die Gründe für die Kündigung durch den Arbeitgeber oder die Eigenkündigung durch den Arbeitnehmer erfragen.

In allen genannten Fällen gilt: Wer sich beruflich neuen Herausforderungen stellen und das Unternehmen wechseln möchte, sollte sich darauf gefasst machen, dass die Personalverantwortlichen die Gründe herauskitzeln. So liegt es nahe, dass sie erfragen, ob es Probleme mit dem ehemaligen oder noch aktuellen Arbeitgeber gab. Gleichzeitig ist es interessant zu erfahren, ob der Wechsel wohlüberlegt ist.

Für Bewerber dagegen stellen Rückfragen zu den Jobwechsel-Motiven eine echte Herausforderung dar. Denn wer tatsächlich nach einer neuen Anstellung sucht, weil er von fiesen Kollegen gemobbt wurde, sich mit dem Vorgesetzten gestritten hat oder die Werte des Unternehmens nicht vertritt, befindet sich in einer Zwickmühle. 

Zum einen muss der Arbeitnehmer nämlich begründen können, weshalb er einen Wechsel anstrebt. Zum anderen sollte er kein böses Wort über den Arbeitgeber verlieren. Wichtig ist, professionell zu reagieren. Dabei kann es hilfreich sein, die Beweggründe bereits im Bewerbungsanschreiben zu erläutern.

Auch bei einer betriebsbedingten Kündigung ist es sinnvoll, möglichst früh auf den Jobwechsel einzugehen. Wer nicht verhaltensbedingt gekündigt wurde, sondern aus wirtschaftlichen Gründen seine Anstellung verliert, hat sich selbst nichts zu Schulden kommen lassen. Ein Hinweis darauf verhindert Spekulationen durch den Personaler.

Ebenso verhält es sich mit einem befristeten Arbeitsvertrag. Dieser signalisiert, dass das Unternehmen kein Interesse an einer langfristigen Entwicklung hat. Folglich wird ein Jobwechsel aufgrund eines auslaufenden Arbeitsvertrages von Personalern nicht als negativ bewertet.

jobwechsel

Wie begründet man einen Jobwechsel?

Einen Jobwechsel zu begründen, ist gar nicht so einfach. Wer direkt im Anschreiben seiner Bewerbung auf den Wechsel hinweisen möchte, sollte dies möglichst positiv tun und den Fokus dabei auf die Zukunft lenken. Auf diese Weise vermitteln Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber in spe, dass sie lösungsorientiert denken und einen echten Wunsch nach Veränderung verspüren.

Einen negativen Eindruck erwecken dagegen ausführliche Schilderungen über die Inkompetenz des ehemaligen Arbeitgebers und die Konzentration auf alles, was der Bewerber zukünftig nicht mehr ertragen möchte. Zudem sollte die Begründung möglichst kurz gehalten und präzise formuliert werden.

Wurde der Jobwechsel nicht in der Bewerbung thematisiert, sprechen Personaler diesen spätestens im Rahmen des Vorstellungsgespräches an. In diesem Fall kann die Begründung etwas umfangreicher ausfallen.

Doch auch hier gilt: Eine möglichst verständliche und positive Zusammenfassung signalisiert, dass es sich um einen verantwortungsbewussten und professionellen Kandidaten handelt. Darüber hinaus ist es ratsam, möglichst nah an der Wahrheit zu bleiben und keine falschen Inhalte zu vermitteln. Denn wer lügt, wirkt schnell unauthentisch und nicht vertrauenswürdig.

Bewerber sollten ihren Jobwechsel begründen und clever einen Bogen zu der zu besetzenden Stelle schlagen. Dies kann folgendermaßen realisiert werden:

“Ich verfolge das Ziel, in dem Bereich XY Fuß zu fassen und habe meine Stellung deswegen gekündigt, um mich im Rahmen einer zertifizierten Weiterbildung fortzubilden. Mein Know-how bringe ich in meine neue Tätigkeit ein und kann dem Unternehmen somit zu XY verhelfen.”

“Der wahre Grund für einen Jobwechsel sollte immer dann verschwiegen werden, wenn dieser den Bewerber schlecht dastehen lässt. Ein Beispiel ist ein Streit zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer.”

Erklären und nicht rechtfertigen

Personaler suchen nach potenziellen neuen Mitarbeitern, die einen Mehrwert für das Unternehmen bieten und Verantwortung übernehmen. Menschen, die sich konsequent erklären und rechtfertigen, verharren dagegen in der Vergangenheit und suchen zudem die Schuld für einen Jobwechsel bei anderen.

Aus diesem Grund ist es nachvollziehbar, wenn Personalverantwortliche Bewerber nicht in Erwägung ziehen, die sich ungefragt entschuldigen, ein schlechtes Gewissen signalisieren oder die Tatsachen zu ihren Gunsten verdrehen. Anwärter sollten ihren Lebenslauf deswegen sachlich erklären. 

Darüber hinaus sollten Bewerber keine Bittsteller-Rolle einnehmen. Wer kündigen möchte, gekündigt hat oder gekündigt wurde, kann die Hintergründe authentisch und selbstbewusst erläutern und sich seiner eigenen Stärken bewusst sein. Wer außerdem begründet, inwiefern die Firma von einer Einstellung profitiert, erweckt einen positiven Eindruck.

Kandidaten, die dagegen ausstrahlen, dass sie den Job dringend benötigen und keine andere Alternative sehen, erwecken einen ganz anderen Eindruck auf Personaler. Hier liegt die Vermutung nahe, dass der Bewerber kein echtes Interesse an dem Unternehmen hat.

Folgende Fragen helfen dabei, sich auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten:

  • Was spricht für einen Jobwechsel?
  • Warum ist die vakante Stelle interessant?
  • Warum ist zu erwarten, dass die neue Anstellung als langfristige Lösung dient?

Motivation beim Jobwechsel

Die Motivation für eine berufliche Veränderung fällt zwar individuell aus, fußt jedoch stets auf einem Faktor: der Bewegung. Denn ein Bewerber möchte seine Position verändern und sich deswegen vorwärts oder rückwärts bewegen.

Ob ein Kandidat nach einem Bewerbungsgespräch weiterhin in Betracht gezogen wird, hängt davon ab, in welche Richtung er sich bewegen möchte. Die Begründung für einen Jobwechsel sollte eine positiv konnotierte Vorwärtsbewegung andeuten.

5 Tipps zur Darlegung der Wechselmotivation

  • Gründe für den Jobwechsel benennen
  • Schlechte Aussagen über den ehemaligen Arbeitgeber vermeiden
  • Die Motivation positiv formulieren
  • Keine Rechtfertigungen vortragen
  • Keine leeren Floskeln verwenden ”

Weg-von-Motivation

Den potenziellen neuen Arbeitgeber interessiert nicht, warum ein Kandidat nicht mit seinem ehemaligen Vorgesetzten zurechtkam, der Arbeitsplatz nicht optimal ausgestattet war oder der Arbeitsweg zu viel Freizeit kostete. Denn dabei handelt es sich um die sogenannte Weg-von-Motivation, einen Fluchtversuch. 

Stattdessen möchten Arbeitgeber Folgendes besprechen:

  • Wie hat der Bewerber von seinem Unternehmen erfahren?
  • Was macht das Unternehmen in den Augen des Kandidaten interessant?
  • Inwiefern können die Skills des Bewerbers zum Unternehmenserfolg beitragen?

Hin-zu-Motivation

Arbeitnehmer, die einen Jobwechsel in Erwägung ziehen, um sich weiterzuentwickeln, verfolgen einen Plan. Sie bleiben in Bewegung, streben nach Erfolg und scheuen sich vermutlich nicht davor, sich aktiv für den Erfolg eines Unternehmens einzusetzen. Die Hin-zu-Motivation lässt den Bewerber zielstrebig, erfolgsorientiert und fleißig erscheinen.

Den Jobwechsel im Bewerbungsgespräch glaubhaft begründen

Personalverantwortliche achten in einem Job-Interview gezielt darauf, ob ihr Gegenüber Authentizität verkörpert. Das bedeutet jedoch nicht, dass negative Emotionen die Oberhand gewinnen sollten, wenn dieser nach den Gründen für den Jobwechsel fragt.

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Vielmehr gilt es, die Lage möglichst präzise und sachlich zu schildern. Dabei ist von Bedeutung, dass die Begründung glaubhaft wirkt. Doch wie gelingt es Bewerbern, überzeugend und plausibel zu argumentieren?

  • Motivation zeigen: Bewerber sollten echtes Interesse an der vakanten Stelle ausstrahlen.
  • Individuelle Begründungen wählen: Bewerber verdeutlichen im Idealfall, weshalb der Job zu ihren persönlichen Lebensvorstellungen passt. Außerdem schildern sie, weshalb das Unternehmen von ihrer Einstellung profitieren würde.
  • Optimal vorbereiten: Wer sich im Vorfeld auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet, kann ruhig und überlegt auf die Fragen des Personalverantwortlichen reagieren.

Klare Ziele und offene Worte

Ein Personaler interessiert sich für die Ambitionen eines Bewerbers. Deshalb ist es sinnvoll, die persönliche Zielsetzung von sich aus zu erläutern. Allerdings ist dies nur dann von Vorteil, wenn sich der Bewerber tatsächlich weiterentwickeln möchte und die vakante Stelle die Chance dazu bietet.

Positive Jobwechsel-Argumente mit Beispiel-Formulierungen für das Motivationsschreiben

Ein Bewerbungsschreiben kann ein Motivationsschreiben enthalten. Dieses bietet die Gelegenheit, den Jobwechsel zu begründen. Hier kann die Motivation umfassender erläutert werden als im Anschreiben. Wir stellen acht Wechselmotive für die Dritte Seite der Bewerbung vor, die eine positive Wirkung erzielen.

Sich beruflich weiterentwickeln

Der Klassiker unter den Wechselmotiven ist das Streben nach Weiterentwicklung. Wer sich neue Fähigkeiten aneignen, seine bisherigen Kenntnisse ausbauen oder den nächsten Schritt auf der Karriereleiter wagen möchte, begründet den Jobwechsel durch einen der genannten Antriebe. Dabei ist es von Bedeutung, genau zu erläutern, wohin man sich weiterentwickeln möchte und wie die konkreten Ziele aussehen.

Mögliche Formulierungen sind folgende:

Beispiel 1: “Ich arbeite in einer kleinen Firma im Bereich X. Um meine Fähigkeiten zu vertiefen, möchte ich den Schritt wagen, als Experte in einem größeren Unternehmen aufzutreten und mich dort zu entfalten.”

Beispiel 2: “In meiner derzeitigen Position gibt es aus strukturellen Gründen keine Möglichkeit, aufzusteigen. Dabei ist das mein großes Ziel. Ich leite seit drei Jahren eine Filiale und möchte mich nun dem nächsten Karriereschritt widmen.”

Neue Herausforderungen suchen

Es ist und bleibt ein beliebtes Wechselmotiv: die Begründung, nach einer neuen beruflichen Herausforderung zu streben. Und wenngleich die Formulierung als Floskel in zahlreichen Bewerbungen auftaucht, gilt diese dennoch als legitim.

Es reicht jedoch nicht aus, das Wechselmotiv anzugeben. Vielmehr ist es notwendig, die Herausforderungen konkret zu benennen. Wer zukünftig zum Beispiel ein größeres Team führen, umfangreichere Projekte umsetzen oder das Produkt eines Start-ups optimieren möchte, liefert dem Personaler einen aussagekräftigen Grund für den Jobwechsel.

Eine mögliche Formulierung des Wechselmotives lautet wie folgt:

“Bei meinem bisherigen Arbeitgeber konnte ich ein Projekt realisieren, das entschieden zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat. Heute ist die Firma Marktführer. Allerdings sind meine Aufstiegsmöglichkeiten in dem Unternehmen begrenzt. Aus diesem Grund suche ich nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Ich erkenne viel Potenzial in Ihrem Unternehmen und möchte mein Fachwissen nutzen, um Ihrer Firma in den kommenden fünf Jahren zu XY zu verhelfen.”

Das Kompetenz-Spektrum erweitern

Wer sich bereits als Experte auf seinem Gebiet bewiesen hat, strebt einen hierarchischen Aufstieg an. Als strategisch sinnvoll stufen Personaler diesen Wunsch in der Regel ein, wenn das bisherige Unternehmen keine interne Möglichkeit bietet, den nächsten Karriereschritt zu gehen.

Um als Führungskraft tätig zu sein und die eigenen Kompetenzen zu erweitern, gilt es als nachvollziehbar, das Unternehmen zu wechseln. Der Jobwechsel lässt sich in diesem Kontext zum Beispiel folgendermaßen begründen:

“Die ausgeschriebene Stelle bietet mir die Möglichkeit, mich persönlich weiterzuentwickeln und mein Know-how einzubringen. Dabei entspricht die Position meinen Fähigkeiten, die Sie meinen Referenzen entnehmen. So war ich mehrere Jahre lang als Führungsperson für ein Team zuständig. Die vakante Stelle bietet die Chance, meine Kompetenzen weiter auszubauen.”

Sich aus familiären Gründen verändern

Wenn die gesamte Familie umzieht, weil einer der Partner einen neuen Job annimmt oder versetzt wird, stellt der Umzug einen seriösen Wechselgrund dar. Auch eine Trennung oder Scheidung oder ein Familienzuwachs können dazu führen, dass die alte Stelle aufgegeben werden muss.

Dabei gilt: Berufliche Veränderungen aus familiären Gründen sind Privatsache und müssen nicht zwingend genannt werden. Jedoch kann eine offene Kommunikation dabei helfen, den Personaler zu überzeugen.

Eine Beispiel-Formulierung:

“Aufgrund einer Veränderung in meinem familiären Umfeld möchte ich neue Wege gehen und mich nicht nur räumlich, sondern auch beruflich verändern. Eine Teilzeit-Anstellung in Ihrem Unternehmen ermöglicht mir XY.”

Internationaler arbeiten

Auch der Wunsch, in einem international agierenden Unternehmen tätig zu sein, kann eine seriöse Begründung für einen Jobwechsel darstellen. Denn für Angestellte einer national tätigen Firma besteht intern keine Möglichkeit, internationale Projekte zu betreuen. Doch wie begründen Bewerber das Motiv?

Beispiel 1: “Ich verfüge bereits über die Auslandserfahrungen XY. Diese Fertigkeiten würde ich gern in Ihr international tätiges Unternehmen einfließen lassen, um Ihr Produkt XY interkontinental zu vermarkten.”

Beispiel 2: “Ich verfüge bereits über Erfahrung im Bereich XY. Mein Ziel ist es, meinen Tätigkeitsbereich zu erweitern und dabei meine Fachkenntnisse und meinen Erfahrungsschatz einfließen zu lassen. Ihr Unternehmen bietet mir die Chance, XY zu realisieren.”

Eine andere Arbeitsumgebung suchen

Grundsätzlich ist es nicht verwerflich, als Wechselmotivation eine andere Arbeitsumgebung anzugeben. Dies gilt es als nachvollziehbar, wenn zum Beispiel ein Wechsel von einem kleinen Betrieb in den Mittelstand erfolgt.

Aber auch der Wechsel in ein Start-up mit agilen Arbeitsmethoden klingt seriös. Schließlich fallen hier die Kommunikationswege deutlich kürzer aus und die Organisationsstrukturen unterscheiden sich grundlegend von den Strukturen in einem mittelständischen Unternehmen.

Doch Vorsicht: Wer sich eine andere Arbeitsumgebung wünscht, sollte noch vor der Bewerbung recherchieren, ob der potenzielle neue Arbeitgeber diesem Wunsch entspricht. Denn in einem Vorstellungsgespräch kann beispielsweise die Forderung nach agilen Arbeitsmethoden naiv wirken, wenn der Arbeitgeber stattdessen auf planorientierte Vorgehensweisen setzt.

Die Begründung für den Wechsel kann wie folgt ausfallen:

“Nachdem ich nun seit drei Jahren in einem mittelständischen Unternehmen tätig bin, möchte ich in der Zukunft in einem agilen Start-up arbeiten. Hier reizen mich die kurzen Entscheidungswege, die abwechslungsreichen Aufgaben und die Möglichkeit, eigenständig und eigenverantwortlich zu handeln. Meine Erfahrungen kann ich hier gewinnbringend einfließen lassen.”

Arbeitszeit reduzieren

Die Gesundheit geht vor. Löst eine Anstellung Erkrankungen, beispielsweise eine allergische Reaktion auf verwendete Arbeitsutensilien wie Haarfärbemittel, aus, kann ein Jobwechsel plausibel begründet werden. Wichtig ist, dass die neue Tätigkeit die Problematik behebt.

Denn wer starke Rückenschmerzen als Wechselgrund angibt, sollte sicherstellen, dass die neue Position keine Rückenschmerzen begünstigt. Andernfalls wirkt das Argument floskelhaft. Dies gilt auch, wenn von Vollzeit auf Teilzeit gewechselt wird.

Ein Beispiel:

“Meinen bisherigen Beruf kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausführen. Auf Anraten meines Arztes bin ich auf der Suche nach einer Teilzeit-Anstellung. An der von Ihnen ausgeschriebenen Stelle reizt mich XY. Als Quereinsteiger verfüge ich über eine hohe Lernbereitschaft, Neugier und eine schnelle Auffassungsgabe.”

Begründung und Beispiel-Formulierungen bei einem Branchenwechsel

Eine Ausnahme bildet der Branchenwechsel. Hier wird nämlich keine Position gewechselt, sondern ein kompletter Neustart erwogen. In diesem Fall geht der Personaler davon aus, dass sich der Bewerber erst in das Fachgebiet einfinden und die Branche kennenlernen muss.

Zudem verfügt dieser wahrscheinlich über kein Netzwerk mit gewinnbringenden Kontakten aus dem Geschäftszweig. Fachkräfte für das Erzgebirge sollten deswegen ihre Skills und Fachkenntnisse hervorheben und diese im zweiten Schritt auf den neuen Aufgabenbereich übertragen.

Eine mögliche Begründung lautet:

“Im Rahmen meiner Anstellungen sammelte ich Erfahrungen in den Bereichen XY. Dieses Wissen möchte ich nun auf den neuen Aufgabenbereich übertragen. Für Sie ergibt sich daraus der folgende Mehrwert…”

Wer als Ehrenamtlicher Erfahrungen in einem bestimmten Bereich aufweist und sich in der Branche als Quereinsteiger bewirbt, sollte diesen Umstand in seiner Bewerbung erwähnen. Eine freiwillige Tätigkeit über mehrere Jahre bezeugt, dass der Bewerber nicht unüberlegt handelt, sondern bereits Erfahrungen in dem Berufszweig gesammelt hat.

Ein Beispiel: “Ich bin seit mehreren Jahren ehrenamtlich tätig. Mein Wissen und meine Erfahrung möchte ich nutzen, um aktiv zu Ihrem Unternehmenserfolg beizutragen und die Aufgaben gewissenhaft umzusetzen. Meine schnelle Auffassungsgabe erleichtert es mir außerdem, mir neue Kompetenzen anzueignen.”

Folgende Gründe für einen Jobwechsel sollte man besser vermeiden

In einigen Fällen nennen Bewerber in Bewerbungsprozessen Wechselmotive, die bei den Personalern Misstrauen wecken. Doch welche Argumente sollten Kandidaten nicht anführen? Wir stellen fünf Negativ-Beispiele vor!

Mehr Geld verdienen

Aus der Sicht des Angestellten ist der Wunsch nach einem höheren Gehalt nachvollziehbar. Aus Sicht des Arbeitgebers allerdings ist dieses Wechselmotiv ein möglicher Hinweis auf fehlende Arbeitsbereitschaft und Loyalität. Denn Mitarbeiter, denen es rein auf das Geld ankommt, stellen ihre Bedürfnisse über das Firmenwohl und lassen sich womöglich leicht abwerben.

Mehr Zeit für die Familie haben

Einsatzbereitschaft und Engagement: Personaler geben den Bewerbern im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs die Chance, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. In diesem Kontext hat es Priorität, motiviert aufzutreten.

Der Wunsch nach mehr Familienzeit signalisiert jedoch, dass der Bewerber möglichst wenig Zeit auf der Arbeitsstätte verbringen und Dienst nach Vorschrift leisten möchte. Die Vermutung: Ein Leistungsträger würde andere Prioritäten setzen.

Langeweile im alten Job

Langeweile ist ebenfalls kein empfehlenswertes Wechselmotiv. Denn Arbeitnehmer, die sich häufig langweilen, können sich unter Umständen nicht eigenständig organisieren. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Personen Leerläufe nicht konstruktiv nutzen und ständig Kollegen benötigen, die sie antreiben.

Für eine attraktive Marke arbeiten

Leistungsträger fokussieren sich in der Regel darauf, neue Herausforderungen anzustreben. Wer dagegen einzig die Marke und das Image des Unternehmens hervorhebt, signalisiert ein geringes Selbstbewusstsein. Schließlich versucht sich die Person durch Status und Anerkennung aufzuwerten.

Verantwortung abgeben

Normalerweise klettern Arbeitnehmer die Karriereleiter Stück für Stück nach oben – oder streben dies zumindest an. Selten entscheiden sich Führungspersonen dazu, eine Sprosse tiefer zu steigen.

Und obwohl dieser Schritt ehrlich und nachvollziehbar begründet werden kann, löst das sogenannte Downshifting bei vielen Personalverantwortlichen Unverständnis aus. Denn ein Rücktritt stimmt nicht mit unserer Vergleichsgesellschaft und unserem Karrieremuster überein.

Deswegen kann es sich lohnen, die Gründe für die Entscheidung zu verschleiern. So kann ein Bewerber zum Beispiel angeben, wieder praktische Projekte durchführen zu wollen, statt administrativen Tätigkeiten nachzugehen.

Wie geht man mit Problemfällen beim Jobwechsel um?

Phasen der Arbeitslosigkeit oder ein häufiger Jobwechsel führen dazu, dass der Lebenslauf nicht optimal ausfällt. Dies ist allerdings halb so schlimm, wenn Bewerber aussagekräftige Begründungen liefern und Missgeschicke als Chancen zur Entwicklung verkaufen.

Jobwechsel wegen Kündigung

Eine Kündigung durch den Arbeitgeber ist kein Beinbruch. Wer verhaltensbedingt gekündigt wurde, weil er beispielsweise leistungsschwach auftrat, kann Lernerfolge aufzählen. Rechtfertigungen sollten vermieden werden. Betriebsbedingte Kündigungen dagegen sollten kurz erwähnt und nicht weiter ausgeführt werden. Hier steht fest, dass diese aus wirtschaftlichen Gründen erfolgten.

Zu viele Jobwechsel

Die meisten Personaler registrieren einen häufigen Jobwechsel und stellen ein bis zwei Fragen. Andere wiederum halten sich im persönlichen Gespräch lange an den verschiedenen Job-Stationen auf und möchten alle Details bezüglich des Jobhoppings erfahren. Hier besteht die Möglichkeit, sachlich darauf hinzuweisen, dass die Wechsel private Gründe hatten und das Vorstellungsgespräch auf die Zukunft abzielt.

Zudem können Arbeitnehmer viele Jobwechsel aufweisen, wenn sie für eine Zeitarbeitsfirma tätig sind. Diese fungiert als Verleihfirma und leitet Arbeitnehmer auf Zeit an mehrere Kunden, die Entleiher, weiter. Ein Unterschied zwischen Zeitarbeit und Leiharbeit besteht nicht. Hier reicht es aus, darauf hinzuweisen, dass die Arbeitsverhältnisse kurzfristig geschlossen werden.

Jobwechsel bei Eigenkündigung

Bewerber können unüberlegt wirken, wenn sie eine Kündigung aussprechen und noch keine neue Stelle angenommen haben. Zudem können Personaler vermuten, dass der Arbeitnehmer einer einvernehmlichen Kündigung entgehen wollte.

Um diese Spekulationen aus der Welt zu schaffen, ist Folgendes ratsam: Bewerber sollten erläutern, dass die Eigenkündigung aus nachvollziehbaren Gründen ausgesprochen wurde. Dabei müssen keine Details genannt werden.

Bewerbungsunterlagen optimieren für einen erfolgreichen Jobwechsel

Mit einer Bewerbung überzeugt ein Bewerber den potenziellen Arbeitgeber von seiner Qualifikation. Deswegen hat es Priorität, die Bewerbungsunterlagen regelmäßig zu aktualisieren. Weiterhin ist es ratsam, stets individuelle Bewerbungen zu verfassen. Statt Floskeln sollten hier die persönlichen Wechselmotive erläutert und die Motivation geschildert werden.

Weiterhin gilt es, Erfahrungen aufzulisten, die in direktem Zusammenhang mit der zu besetzenden Stelle stehen. Die Bewerbung kann zudem um Referenzen, Weiterbildungszertifikate und ehrenamtliche Tätigkeiten ergänzt werden.

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