Personalvermittlung – Was machen Personalvermittler?

Unternehmen aus der Branche der Personalvermittlung beziehungsweise des Recruitings vermitteln Arbeitgebern die gesuchten Arbeitskräfte. Sie übernehmen damit einen Teil der Aufgaben der klassischen Personalabteilung eines Unternehmens. Der Grund für das Outsourcen der Personalrekrutierung ist häufig entweder Zeitdruck oder der Mangel an geeigneten Bewerbern. Personalvermittler können mit ihrem Netzwerk und ihren gesammelten Daten schneller geeignete Kandidaten für eine bestimmte Stelle finden als Personalabteilungen, deren Hauptaufgaben in anderen Bereichen bestehen. Die Personalvermittlung ist verwandt mit dem Headhunting sowie der Leiharbeit. Der klassische Personalvermittler arbeitet nach dem Maklerrecht (§ 652 ff. BGB) und erhält für einen erfolgreich vermittelten Arbeitnehmer eine Provision des anstellenden Arbeitgebers.

Für wen eignet sich die Personalvermittlung?

Man kann die Vor- und Nachteile einer Personalvermittlung stets aus der Arbeitnehmer- oder aus der Arbeitgeberperspektive betrachten. Arbeitnehmer erhoffen sich durch die Vermittlung eine Stelle, die sie über den normalen Arbeitsmarkt nicht bekommen würden, weil sie beispielsweise auf keinem der großen Portale oder sogar überhaupt nicht ausgeschrieben ist. Außerdem müssen sich Arbeitnehmer über eine Personalvermittlung nur einmal bewerben, statt bei unterschiedlichen Unternehmen jeweils eine neue Bewerbung einzureichen.

Arbeitgeber erhoffen sich von einem Personalvermittler, dass er schneller ist als die eigene Personalabteilung oder dass er (hoch) qualifizierte Kandidaten findet, die sich bisher nicht auf Stellenausschreibungen des Unternehmens gemeldet haben. Neben der Suche nach absoluten Spitzenkräften, dies wäre der Bereich Headhunting, kommen vermehrt auch ganz normale Fachkräfte oder Ingenieure für eine Personalvermittlung infrage, da der Fachkräftemangel zunehmend dafür sorgt, dass Stellen vakant bleiben.

Wann lohnt sich ein Personalvermittler?

Für Arbeitnehmer ist die Personalvermittlung in der Regel kostenlos. Sie sollten daher nicht zögern, sich bei einer Personalvermittlung registrieren zu lassen. Diese wird ihnen daraufhin Jobs, die zum Bewerberprofil passen, kostenlos und unverbindlich vorschlagen. Arbeitnehmer gehen dabei kein Risiko ein und erleiden auch keine finanziellen Nachteile. Etwas anderes ist die Anstellung bei einer Agentur für Leih- oder Zeitarbeit nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Hier ist die Personalvermittlung der Arbeitgeber und verleiht den Arbeitnehmer an Unternehmen, die, meist zeitlich befristet, eine Arbeitskraft suchen. Ein solches Angebot darf nicht abgelehnt werden, da es einem Arbeitsauftrag des Arbeitgebers gleichkommen.

Für Arbeitgeber sind besonders das überregionale Netzwerk, die vertiefte Branchenkenntnis sowie die bereits bestehende Datenbank mit Kandidaten der Arbeitsvermittler attraktive Punkte, die für eine Inanspruchnahme der Dienste einer Personalvermittlung sprechen. Durch ihr Wissen und ihre Kompetenz finden sie schnell geeignete Bewerber, wo unternehmenseigene Personalabteilungen Monate brauchen oder ganz scheitern. Wenn Sie als Arbeitgeber auf der Suche nach qualifiziertem und zuverlässigem Personal sind, können Sie auch hier Personal anfragen.

Wie funktioniert die Vermittlung?

Die direkte Personalvermittlung wird von einem Unternehmen, welches einen geeigneten Bewerber sucht, bei einem Personalvermittler, -dienstleister oder einer Zeitarbeitsfirma in Auftrag gegeben. Das Unternehmen beschreibt die Stelle und das Anforderungsprofil und der Personalvermittler sucht den passenden Interessenten. Geeignete Arbeitskräfte findet der Personalvermittler entweder in seinem eigenen Kandidatenpool, über branchenspezifische Netzwerke oder indem er die Stelle selbst ausschreibt. Ist er fündig geworden, schlägt er dem suchenden Unternehmen einen oder mehrere Kandidaten vor, mit denen dann Bewerbungsgespräche geführt werden.

Entscheidet sich das Unternehmen für einen vorgeschlagenen Bewerber, kommt ein Arbeitsvertrag zwischen diesen beiden Parteien zustande. Die Arbeit des Personalvermittlers ist damit erledigt und er erhält eine Provision, die sich am Jahresgehalt des vermittelten Bewerbers orientiert. Schauen Sie hier vorbei, wenn Sie auf der Suche nach einem Job als Maschinenbediener sind.

Die Vorteile für Bewerber

Der größte Vorteil einer Personalvermittlung für Arbeitnehmer ist, dass die Stellenangebote zu ihnen kommen und sie sich nicht aktiv auf Jobsuche begeben müssen. Die Leistungen der Personalvermittlung sind außerdem für Bewerber in der Regel kostenlos.

Zeitersparnis

Statt aktiv auf die Stellensuche zu gehen und bei mehreren Unternehmen mit immer neuen Bewerbungen vorstellig zu werden, müssen Arbeitnehmer, die auf der Suche nach einer neuen Stelle sind, bei einer Jobsuche mithilfe einer Arbeitsvermittlung nur einmal ihr Profil bei der Personalvermittlungsfirma abgeben. Das Bewerberprofil wird mit den Anforderungen der suchenden Unternehmen abgeglichen und nur wenn es für beide Seiten passt, wird der weitere Bewerbungsprozess eingeleitet.

Mehr Angebote

So erhalten Bewerber mehr, relevantere und besser passende Stellenangebote als mit einer eigenen Suche. Dafür sorgen die Expertise der Personalvermittler, ihre Branchenkenntnis und ihr Know-how beim Abgleichen der Anforderungen der Unternehmen mit den Qualifikationen der Bewerber.

Support beim Bewerbungsprozess

Die Personaldienstleister bringen ihre Kenntnisse der Branche und häufig auch des möglichen Arbeitgebers weiterhin in den gesamten Bewerbungsprozess ein. Sie helfen den Kandidaten, sich optimal auf ihre Vorstellungsgespräche vorzubereiten und geben wertvolle Tipps, wie man erfolgreich ein Assessment-Center durchläuft.

Unterschied Personalvermittler und Headhunter

Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es Überschneidungen zwischen einer Personalvermittlung, einer Zeit- oder Leiharbeitsagentur und dem Headhunting. Daher bieten viele größere Personaldienstleister auch alle drei Leistungen an.

Der Hauptunterschied zwischen einem Headhunter und einem Personalvermittler ist, dass der Headhunter nur Führungskräfte, also Manager, hoch spezialisierte Ingenieure und Techniker, Abteilungsleiter, Informatiker und ähnliche Berufsgruppen vermittelt. Er wird von Unternehmen mit einem klar definierten Suchprofil beauftragt und begibt sich dann aktiv auf die Suche nach passenden Kandidaten für die freie Position. Dabei versucht er auch, diese aktiv zu einem Stellenwechsel zu bewegen und betreibt allgemein einen hohen Aufwand bei der Kandidatensuche.

Personalvermittler hingegen vermitteln auch ‘normale’ Arbeitnehmer mit ‘normalen’ Qualifikationen, wie sie beispielsweise durch eine Berufsausbildung oder auch durch entsprechende Berufserfahrung gegeben sind. Aufgrund des Fachkräftemangels werden ihre Dienstleistungen in jüngster Zeit vermehrt in Anspruch genommen.

Die Vorteile für Unternehmen

Es gibt viele Gründe, aus denen sich Unternehmen bei ihrer Suche nach geeigneten Kandidaten an Personalvermittlungen wenden. Zu den Vorteilen einer professionellen Personalvermittlung zählen:

• Die Geschwindigkeit, mit der die Personalvermittlung passende Kandidaten für fast alle Stellen findet, ist weitaus höher als eine klassische Bewerbersuche. Mit einer großen Datenbank an geeigneten und verfügbaren Kandidaten können meist innerhalb weniger Tage die ersten vielversprechenden Vorschläge unterbreitet werden.
• Die Kompetenz und die Branchenkenntnis, aber auch das Wissen um regionale Besonderheiten können denen eines Unternehmens, besonders denen kleiner Unternehmen mit kleinen Personalabteilungen, weit überlegen sein. Personalvermittlungen können Kandidaten für Stellen finden, auf die sich bisher niemand beworben hat.
• Personalvermittlungen können für das suchende Unternehmen nach Kandidaten suchen, ohne dass die Belegschaft oder die Konkurrenz von dem Prozess erfährt. Das entscheidende Stichwort hier lautet: Diskretion.
• Personaldienstleister können einen Bewerbungsprozess übernehmen und so den Aufwand für die hauseigene Personalabteilung reduzieren. Dies kann besonders sinnvoll sein, wenn mit sehr vielen Bewerbungen auf eine Position zu rechnen ist oder eine bestimmte Stelle immer wieder zu besetzen ist.
• Personalvermittler finden Kandidaten für hochspezialisierte Stellen und besonders gefragte Qualifikationen, die für eine normale HR-Abteilung nur schwer zu finden wären. Headhunter machen sogar Kandidaten verfügbar, die zuvor gar nicht auf Stellensuche waren.

Wie wird die Eignung festgestellt?

Bewerber, die in der Datenbank der Personalvermittlung registriert sind, wurden häufig bereits auf ihre generelle und fachliche Eignung für bestimmte Stellen überprüft. Eine Personalvermittlung kann beispielsweise mit Assessment-Centern oder psychologischen Tests die Eignung ihrer Bewerber feststellen.

Die psychologischen Tests bestehen zum Beispiel aus Fragebögen, die speziell von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie oder anderen Fachorganen entwickelt wurden, um die Persönlichkeit oder die Leistungsfähigkeit der Bewerber zu testen. So können Personalvermittlungen besser einschätzen, wie die soziale und die logische Kompetenz oder andere Formen der Intelligenz bei ihren Bewerbern ausgeprägt ist. Extra entworfene Kompatibilitätstests evaluieren, ähnlich wie Assessment-Center, schon im Vorfeld einer Bewerbung die Geeignetheit der Bewerber für bestimmte Stellen sowie ihre diesbezügliche Leistungsfähigkeit.

Tipps für die Zusammenarbeit

Für Unternehmen, die eine Personalvermittlung mit der Suche nach geeigneten Bewerbern beauftragen wollen, ist es besonders wichtig, dass eine regelmäßige Kommunikation stattfindet und dass vor der Zusammenarbeit bereits genau geklärt ist, welche Kosten zu welchen Bedingungen anfallen werden. Damit die Personalvermittlung gut passende Bewerber vorschlagen kann, ist es am wichtigsten, dass das suchende Unternehmen genau definiert, welche Anforderungen mit der Stelle verknüpft sind. Hier gilt allgemein: Je detaillierter das Anforderungsprofil, desto weniger unpassende Bewerber wird die Personalvermittlung vorschlagen.

Wie viel kosten Personalvermittler?

Wie viel die Dienste einer Personalvermittlung kosten, hängt nicht nur vom jeweiligen Anbieter, sondern auch vom Modell der Vermittlung ab. Bei der direkten Vermittlung beispielsweise fallen in der Regel ausschließlich bei einer gelungenen Vermittlung, das heißt, nur wenn ein Arbeitsvertrag zwischen Kunde und Bewerber unterschrieben wird, Kosten an. Die Personalvermittlung erhält in diesem Fall eine Provision von 20 bis 30 Prozent des Jahresgehalts des vermittelten Bewerbers.

Der Aufwand von Headhuntern wiederum ist so groß, dass sie zusätzlich zur erfolgsbasierten Provision auch ein Honorar berechnen, welches unabhängig vom Vermittlungserfolg zu zahlen ist. Im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung wiederum sind sowohl Provisionen als auch Abo-Modelle beziehungsweise Rahmenverträge für die Abrechnung der Dienstleistung denkbar. Letztere können bei einer regelmäßigen Inanspruchnahme der Dienste einer Personalvermittlung deutlich günstiger sein als provisionsbasierte Modelle.

FAQ

Im Folgenden werden einige häufig gestellte Fragen kurz beantwortet.

Was macht man als Personalvermittler?

Eine externe Personalvermittlung nimmt einer internen Personalabteilung den Bewerbungsprozess von der Stellenausschreibung bis zur Vereinbarung von Bewerbungsgesprächen ab und senkt so den Aufwand, der im Unternehmen anfällt. Besonders bei der Suche nach Fachkräften und anderem hochgefragten Personal können Personalvermittler sehr hilfreich sein. Arbeitnehmer können eine Personalvermittlung nutzen, um sich den Bewerbungsprozess zu erleichtern. Lässt man sich vermitteln, bekommt man zum persönlichen Profil passende Stellen vorgeschlagen. Es entfällt die lästige Suche bei den einschlägigen Portalen und das Erstellen immer neuer Bewerbungen für jedes einzelne Unternehmen.

Wie viel kostet ein Personalvermittler?

Die Personalvermittlung ist für Arbeitnehmer in der Regel kostenlos. Nimmt ein Arbeitgeber die Leistungen eines Personaldienstleisters in Anspruch, entstehen je nach Art der Leistung unterschiedliche Kosten. Bei der direkten Personalvermittlung entfällt auf eine erfolgreiche Vermittlung eine Provision in einer Höhe von 20 bis 30 Prozent des Jahresgehalts des vermittelten Bewerbers. Ein Headhunter berechnet zusätzlich auch noch ein erfolgsunabhängiges Honorar in unterschiedlicher Höhe. Eine Arbeitsvermittlung auf Basis der Arbeitnehmerüberlassung kann in der Regel auch in einem Rahmenvertrag vereinbart werden, was deutlich günstiger sein kann als die oben erwähnte Provision bei einer direkten Personalvermittlung.

Was versteht man unter Personalvermittlung?

Der Kunde einer Personalvermittlung ist in der Regel ein Unternehmen, welches auf der Suche nach einer Fach- oder Führungskraft ist und sich hierbei von der Personalvermittlung unterstützen lässt.

Was ist der Unterschied zwischen Zeitarbeit und Personalvermittlung?

Bei der Personalvermittlung entsteht ein normaler Arbeitsvertrag zwischen dem suchenden Unternehmen und dem Arbeitnehmer. Der Personalvermittler erhält eine Provision des Unternehmens. Bei der Zeit- oder Leiharbeit wird auf Basis der Arbeitnehmerüberlassung ein Arbeitsvertrag zwischen der Zeitarbeitsfirma und dem Arbeitnehmer geschlossen. Das Unternehmen kauft von dem Personaldienstleister die Arbeitnehmerüberlassung und leiht sich den Arbeitnehmer für eine bestimmte Zeit aus. Der Arbeitnehmer bleibt weiter bei der Zeitarbeitsfirma beschäftigt und erhält deshalb von dieser seinen Lohn. Ihr gelten auch seine Pflichten als Arbeitnehmer.

Fazit

Alle unterschiedlichen Formen der Personalvermittlung leisten einen wichtigen Beitrag für das Funktionieren des Arbeitsmarktes. Sie unterstützen Personalabteilungen bei der Suche nach geeigneten Bewerbern oder übernehmen den gesamten Prozess als externer Dienstleister. Dabei gibt es sowohl die großen Personalvermittlungen, die ihre Dienste in allen Bereichen anbieten, als auch spezialisierte Vermittler oder Headhunter, die besonders gefragtes und hochqualifiziertes Personal oder Führungskräfte rekrutieren.

Wenn Sie sich fragen, ob ein Personaldienstleister seriös ist, sollten Sie die Bewertungen seiner Kunden auf der Webseite des Unternehmens oder auf entsprechenden Portalen ansehen und eine Google-Recherche durchführen. Insgesamt gibt es aber nur wenige schwarze Schafe in dieser auch als Recruiting bezeichneten Branche.

Was die Kosten angeht, variieren diese stark nach der Art der in Anspruch genommenen Dienstleistung. Ein Headhunter, der auch Arbeitnehmer in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen aktiv anspricht, berechnet ein Honorar basierend auf seinen Arbeitsstunden und erhält im Fall einer erfolgreichen Vermittlung ein Honorar. Personalvermittler, die im Auftrag eines Unternehmens, welches nach Fachpersonal sucht, tätig werden, erhalten in der Regel ebenfalls eine Provision in Höhe von 20 bis 30 Prozent des Jahresgehalts des vermittelten Bewerbers.

Die Dienste einer Zeitarbeitsfirma können in der Regel in einem Rahmenvertrag gebucht werden und sind günstiger als die Vermittlung von hochqualifizierten Spitzenkräften.