Arbeit für Paare in Deutschland
Dass der Mann als Alleinverdiener agiert und die Frau unbezahlte Hausarbeit verrichtet, gehört der Vergangenheit an. Denn in immer mehr Beziehungen nehmen beide Partner am Berufsleben teil und verfolgen ein Karriereziel, unter anderem durch Arbeit für Paare in Deutschland. Das genannte Erwerbsmodell wird als Dual Career bezeichnet. Möglich sind Tätigkeiten in Voll- oder Teilzeit. Einige Ehepartner sind dabei für ein und dasselbe Unternehmen tätig. Sie lernten sich entweder auf der Arbeit kennen und lieben oder eine der Parteien bewarb sich gezielt bei dem Arbeitgeber des Partners. Doch welche Jobs in Festanstellung eignen sich für Verheiratete? Welche Vorteile hat es, im selben Betrieb zu arbeiten? Und vor welchen Herausforderungen stehen Paare mit demselben Arbeitgeber?
Diese Jobs eignen sich für Paare
Gemeinsam arbeiten: Grundsätzlich können Ehegatten, die über ähnliche Qualifikationen verfügen, auch ähnliche Jobs oder gar den gleichen Job ausführen. Dies gilt branchenübergreifend. So ist es unter anderem möglich, dass das Paar als IT-Experten mit Erfahrung agiert, Kunden an der Hotel-Rezeption empfängt, in der Beratung tätig ist oder Kunden als Modeberater in Festanstellung betreut. Ein Hinweis: Um einen Job im gleichen Betrieb ausfindig zu machen, sollten Interessierte regelmäßig Stellenangebote in Jobbörsen und auf der Website des Wunschunternehmens überprüfen.
Das Jobsharing-Modell
Viele Liebespaare hegen den Wunsch, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und ausreichend Zeit zu erhalten, um sich von dem stressigen Berufsleben und dem Leistungsdruck zu erholen. Gleichzeitig möchten viele Menschen persönliche Projekte realisieren, die Zeit in Anspruch nehmen. Mit einer Vollzeitstelle lässt sich dieses Begehren nicht in die Tat umsetzen. Aus den genannten Gründen ziehen die Arbeitnehmer einen Wechsel von einer Vollzeitstelle zu einer Teilzeitstelle in Erwägung. Der Arbeitgeber kann die Bitte um eine Teilzeitstelle jedoch ablehnen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn es sich um einen anspruchsvollen Verantwortungsbereich handelt, der in Teilzeit nicht zufriedenstellend gehandhabt werden kann.
Die Lösung bietet das Jobsharing-Modell als Arbeit für Paare in Deutschland. In diesem Fall teilen sich mindestens zwei Angestellte – zum Beispiel ein Paar – eine Vollzeitstelle. Sie erfüllen ihre Aufgaben also fortan in Teilzeit. Dabei greifen zwei Prinzipien: das Jobpairing und Jobsplitting. Beim Jobpairing teilen sich die beiden Angestellten alle Aufgaben sowie die Arbeitszeit in Festanstellung. Anders verhält es sich beim Jobsplitting. Hier verfügt jede Arbeitskraft über ihren eigenen Aufgabenbereich und agiert unabhängig von der Person, mit der sie sich die Stelle teilt. Das Jobsplitting erfordert so weniger Kommunikation als das Jobpairing.
Teilen sich zwei Führungskräfte ihre Stelle, wird dies als Top-Sharing bezeichnet. Sie treffen alle zentralen Entscheidungen gemeinsam. Wer sich auf der Suche nach einem solchen Arbeitsmodell befindet und sich als Paar eine Vollzeitstelle teilen möchte, sollte regelmäßig Stellenangebote prüfen oder sich direkt bei dem aktuellen Arbeitgeber über Möglichkeiten und Angebote informieren.
Diese Vorteile hat es, wenn der Partner den gleichen Beruf ausübt
Viele Ehepaare tauschen sich am Abend über ihre Erlebnisse auf der Arbeit aus. In vielen Beziehung stellen Gespräche über den Tagesablauf ein festes Ritual dar. Doch arbeiten beide Parteien in unterschiedlichen Unternehmen, kann sich das Gegenüber nicht vollends in die geschilderte Situation hineinversetzen. Schließlich kennt der Partner weder die Firmenkultur noch den Kollegen, den Vorgesetzten oder den Chef. Liebespaare, die in derselben Firma tätig sind und duale Karrieren verfolgen, können geschilderte Szenen beurteilen. Üben sie den gleichen Beruf in dem Unternehmen aus, teilen sie überdies die gleiche Leidenschaft wie ihr Herzblatt und erhöhen auf diese Weise die Motivation und Kreativität.
Aufgaben kann das Powercouple schnell und gewissenhaft umsetzen. Denn lange Kommunikationswege entfallen. Des Weiteren vertrauen sich die beiden Involvierten blind und können sich auch im Berufsalltag auf den anderen verlassen. Ein weiterer Vorteil: Das Paar verfügt über denselben Arbeitsweg und kann das Auto gemeinsam nutzen. Auf der Fahrt von der Unterkunft zur Arbeit besprechen beide bereits wichtige Aufgaben und sparen so Zeit ein. In den Betriebsferien profitieren beide von einem Urlaub zur selben Zeit. So lassen sich Urlaube optimal planen und umsetzen.
Außerdem spornen sich Ehepaare zu hohen Leistungen an. Verdient die Frau beispielsweise mehr als der Mann, obwohl beide den gleichen Beruf ausführen, kann dies als Motivation dienen. Folglich erhöht sich das Selbstbewusstsein, was sich insbesondere in Gehaltsverhandlungen als vorteilhaft erweisen kann. Weiterhin kann ein angestellter Mann Einfluss auf Bewerbungsprozesse nehmen und dafür sorgen, dass die Bewerbung seiner ungelernten Frau Berücksichtigung findet. Dies geschieht in der Regel im Rahmen des Mitarbeiterempfehlungsprogramms. Die Arbeit für Frauen ohne Ausbildung kann eine Chance für die Ehefrau darstellen, im Berufsleben Fuß zu fassen.
Auch Arbeitgeber können profitieren
Der Fachkräftemangel kann ausgeglichen werden, wenn mehr Frauen eine berufliche Karriere anstreben und sich für eine Erwerbstätigkeit entscheiden. Unternehmen profitieren deswegen davon, Paare einzustellen und die Frauenquote somit zu erhöhen. Paare, die im selben Unternehmen tätig sind, binden sich darüber hinaus unter Umständen stark an das Unternehmen, sodass die Mitarbeiterfluktuation sinkt. Durch die Erschaffung beruflicher Perspektiven für beide Geschlechter fördern Unternehmen ferner die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Gleiches gilt, wenn diese diverse Teams aufbauen und beispielsweise Arbeit für Frauen ohne Deutschkenntnisse zur Verfügung stellen. Engagieren sich Betriebe außerdem für eine gute Work-Life-Balance und Ehepaare, steigt die Mitarbeiterzufriedenheit und die Angestellten fühlen sich wertgeschätzt und gesehen.
Herausforderungen für Paare am Arbeitsplatz
Erfolgreiche Unternehmen binden ihre Mitarbeiter langfristig an den Betrieb. Paare, die im selben Betrieb tätig sind, bauen eine persönliche Verbindung zum Unternehmen auf und nehmen ihr Arbeitsumfeld in der Regel in einem positiven Licht wahr. Sie fühlen sich motiviert und unterstützt und werden so zu größeren Leistungen angetrieben. Doch Ehepaare am Arbeitsplatz können sich auch als Herausforderung erweisen. Insbesondere Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sind nicht gern gesehen. Kommt es zur Trennung, kann sich dies zudem auf die Arbeitsatmosphäre und die Leistung der Involvierten sowie aller anderen Mitarbeiter auswirken.
Wer sich auf der Arbeit kennenlernt, verheimlicht die Beziehung in vielen Fällen zunächst. Bestimmte Verhaltensmuster wie ein betont desinteressiertes Verhalten oder die Vermeidung gemeinsamer Pausen sind für Kollegen nicht nachvollziehbar. Die Stimmung im Team könnte leiden.Gleichzeitig ist es von Bedeutung, dass Ehepaare ihre Liebe am Arbeitsplatz nicht zu offen ausdrücken. Intensive Küsse oder Kosenamen sollten hier nicht zum Alltag gehören. Der Trauring darf selbstverständlich getragen werden.
Privates und Berufliches trennen – das Geheimnis von erfolgreichen Paaren
Pro Tag verbringen Arbeitnehmer circa 9 Stunden auf der Arbeit. Kein Wunder, dass der Job in Festanstellung als Partnerbörse gilt. Denn wer viel Zeit miteinander verbringt, verliebt sich unter Umständen früher oder später in sein Gegenüber. Um eine gesunde Work-Life-Balance anzustreben, sollten Ehepaare aus demselben Unternehmen Privates und Berufliches strikt trennen. So sollten diese im Urlaub nicht über Themen sprechen, die mit ihrem Job in Deutschland in Verbindung stehen. Auf der Arbeit sollten ferner keine privaten Themen wie das Verhalten der Schwiegermutter im Pflegeheim, die Haus-Einrichtung in München, Stuttgart oder einer weiteren Stadt sowie der Rohrbruch in der Unterkunft diskutiert werden.
<strong>Das Fazit – Arbeit für Paare in Deutschland
In vielen Beziehungen streben beide Parteien eine berufliche Karriere mit einer möglichst hohen Vergütung an. Unter Umständen sind sogar beide Partner im selben Betrieb oder in Partnerunternehmen tätig und besetzen aufgrund ihrer Qualifikation und Erfahrung eine vergleichbare Position. In diesem Fall können sich Ehepaare über die Aufgabenbereiche austauschen. Auch der Arbeitgeber profitiert davon, Paare einzustellen. Denn diese können die Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen, indem sie motiviert und produktiv agieren, gute Laune verbreiten und eine hohe Zufriedenheit aufweisen. Lernt sich das Paar auf der Arbeit kennen, steht dieses vor der Herausforderung, die Kollegen und Vorgesetzten über die Beziehung zu informieren. Obendrein sollte sich das Paar stets daran erinnern, Privates und Berufliches zu trennen. Im Fall einer Trennung sollten beide Parteien sich professionell verhalten und die Eheprobleme nicht offen auf der Arbeitsstätte kommunizieren.
