Alttagsstress und was Du darüber wissen solltest
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Alttagsstress und was Du darüber wissen solltest

Alles, was Sie über Stress wissen müssen

Was ist Stress?

Als Stress wird eine erhöhte körperliche oder seelische Anspannung bezeichnet, die bestimmte biologische Reaktionen hervorruft. Sobald Sie einer großen Herausforderung gegenüberstehen oder gar eine Bedrohung wahrnehmen, verändert sich der natürliche Chemikalien- und Hormonhaushalt Ihres Körpers. Stress löst eine natürliche Kampf- oder Fluchtreaktion aus, um den Stressor bekämpfen oder davon laufen zu können. Normalerweise sollte sich der Körper nach der Reaktion entspannen. Dauerhafter Stress wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.

Ist jeder Stress schlecht?

Stress ist nicht unbedingt eine schlechte Sache. Er verhalf unseren Vorfahren, den Jägern und Sammlern, zum Überleben. In der heutigen Zeit haben die natürlichen biologischen Reaktionen ebenfalls ihre Berechtigung. Stress hilft Ihnen beispielsweise dabei, Unfälle zu vermeiden, eine knappe Frist einzuhalten oder im Chaos einen klaren Kopf zu bewahren.

Jeder Mensch fühlt sich gestresst. Doch was die eine Person als Stress empfindet, kann für eine andere Person weniger anstrengend sein. Ein gutes Beispiel sind öffentliche Reden und Vorträge. Einige Menschen lieben den Nervenkitzel, andere fühlen sich allein schon beim Gedanken daran wie gelähmt. Stress sollte jedoch nur vorübergehend sein. Sobald die Kampf- oder Fluchtreaktion nicht mehr erforderlich ist, sollten sich die Herzfrequenz und Atmung verlangsamen und Muskeln wieder entspannen. Ihr Körper sollte in der Lage sein, in kurzer Zeit in seinen natürlichen Zustand zurückkehren, ohne dass dies negative Auswirkungen hat. Schwerer und anhaltender Stress, der dem Körper keine Ruhe lässt, kann auf Dauer sowohl körperlich als auch psychisch schädlich sein.

Dabei ist auch diese Form von starkem Stress bereits üblich: 87 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie im letzten Monat an mindestens einem Stress-Symptom litten, während zwanzig Prozent der Befragten angaben, unter extremem Stress zu stehen [1]. Da auch Stress zu den natürlichen Reaktionen des Körpers gehört, lässt sich die Anspannung nicht vollständig beseitigen. Aus diesem Grund sollten wir lernen, unnötige Stresssituationen zu vermeiden und unvermeidbare Anspannungen besser zu verarbeiten.

Stress Definition

Stress ist eine normale biologische Reaktion auf eine möglicherweise gefährliche Situation. Wenn Sie plötzlichem Stress ausgesetzt sind, überschwemmt Ihr Gehirn Ihren Körper mit chemischen Verbindungen und Hormonen wie Adrenalin und Cortisol. Ihr Herz schlägt schneller und schickt Blut zu den Muskeln und Organen. Sie fühlen sich gestärkt und haben ein erhöhtes Bewusstsein, so dass Sie sich besser auf Ihre unmittelbaren Bedürfnisse konzentrieren können. Ihr Körper durchläuft die verschiedenen Phasen von Stress und passt sich an.

Stresshormone

Sobald Sie Gefahr spüren, reagiert der Hypothalamus an der Basis Ihres Gehirns. Es sendet Nerven- und Hormonsignale an Ihre Nebennieren, die eine Fülle von Hormonen freisetzen. Diese Hormone bereiten Sie auf Gefahren vor und erhöhen Ihre Überlebenschancen. Eines dieser Hormone ist Adrenalin. Sie können es auch als Epinephrin oder als Kampf-oder-Flucht-Hormon bezeichnen. Adrenalin fördert unter Stress folgende Reaktionen:

– es steigert Ihren Herzschlag
– es erhöht Ihre Atemfrequenz
– es aktiviert die Muskeln
– es kontrahiert die Blutgefäße, wodurch mehr Blut zu den Muskeln gelangt
– es regt die Schweißproduktion an
– es hemmt die Insulinproduktion

Während diese Reaktionen im richtigen Moment hilfreich sind, können häufige Adrenalinschübe verheerende Folgen haben. Auf Dauer begünstigt zu viel Adrenalin:

– beschädigte Blutgefäße
– Bluthochdruck
– ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
– Kopfschmerzen
– Angstzustände
– Schlaflosigkeit
– Gewichtszunahme

Obwohl Adrenalin in diesem Zusammenhang wichtig ist, ist es nicht das primäre Stresshormon. Das ist Cortisol.

Stress und Cortisol

Als primäres Stresshormon spielt Cortisol in Stresssituationen eine wesentliche Rolle. Zu seinen Funktionen gehören:

– Erhöhung der Glukosemenge in Ihrem Blutkreislauf
– Verbesserung der Zugänglichkeit von Substanzen, die die Gewebereparatur unterstützen
– Funktionen einschränken, die in einer lebensbedrohlichen Situation nicht wesentlich sind
– Immunreaktionen anpassen
– Dämpfung des Fortpflanzungssystems und des Wachstumsprozesses
– alle Bereiche des Gehirns kontrollieren, die für Angst und Motivation zuständig sind

All dies hilft Ihrem Körper, mit einer Stresssituation effektiver umzugehen. Es ist ein normaler Prozess und entscheidend für das Überleben der Menschen. Wenn der Cortisolspiegel jedoch auf Dauer auf diesem hohen Niveau bleibt, hat dies negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Ein zu hoher Cortisolspiegel verursacht

– Gewichtszunahme
– Bluthochdruck
– Schlafstörungen
– Energiemangel
– Typ-2-Diabetes
– Osteoporose
– Bewusstseinstrübungen und Gedächtnisprobleme
– ein geschwächtes Immunsystem, das Sie anfälliger für Infektionen macht

Arten von Stress

Es gibt verschiedene Arten von Stress, einschließlich:

1. akuter Stress
2 .episodisch akuter Stress
3. chronischer Stress

Akuter Stress

Akuter Stress ist alltäglich. Es ist die unmittelbare Reaktion des Körpers auf eine neue und herausfordernde Situation. Es ist die Art von Stress, die Sie beispielsweise spüren, wenn Sie nur knapp einem Autounfall entkommen sind. Akuter Stress kann auch aus etwas entstehen, das Sie tatsächlich genießen. Es ist das etwas beängstigende, aber aufregende Gefühl, das man auf einer Achterbahn oder beim Abfahren eines steilen Berghangs bekommt. Diese Vorfälle von akutem Stress verursachen normalerweise keinen Schaden. Sie können sogar vorteilhaft sein. Stresssituationen geben Ihrem Körper und Ihrem Gehirn die Möglichkeit, bessere Reaktionen auf zukünftige Stresssituationen zu entwickeln. Sobald die Gefahr vorüber ist, sollten sich Ihre Körpersysteme wieder normalisieren.

Schwerer akuter Stress ist eine andere Geschichte. Diese Art von Stress, beispielsweise nachdem Sie in einer lebensbedrohlichen Situation waren, kann zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) oder anderen psychischen Problemen führen.

Episodisch akuter Stress

Episodisch akuter Stress tritt auf, wenn Sie häufiger akuten Stress haben. Dies kann passieren, wenn Sie oft ängstlich sind und sich häufig Sorgen machen. In dieser Situation haben Sie das Gefühl, dass Ihr Leben chaotisch ist und Sie scheinbar von einer Krise zur nächsten gehen. Bestimmte Berufe wie Polizist oder Feuerwehr können ebenfalls häufige Stresssituationen auslösen. Wie der schwere akute Stress kann auch episodisch akuter Stress Ihre körperliche Gesundheit und Ihr psychisches Wohlbefinden auf Dauer beeinträchtigen.

Chronischer Stress

Wenn Sie längere Zeit unter hoher Anspannung stehen, leiden Sie unter chronischem Stress. Langfristiger Stress wie dieser wirkt sich besonders negativ auf Ihre Gesundheit aus. Chronischer Stress sorgt vor allem für

– Angstzustände
– Herzkreislauferkrankungen
– Depressionen
– Bluthochdruck
– ein geschwächtes Immunsystem

Chronischer Stress löst außerdem häufige Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenverstimmungen und Schlafstörungen aus. Hier kann es hilfreich sein, einen Einblick in die verschiedenen Ursachen von Stress zu gewinnen und zu lernen, wie man diese erkennt. Was auch immer die Ursache für Stress ist, die Auswirkungen auf den Körper können auf Dauer schwerwiegend sein. Wird der Anspannung nicht aktiv entgegengewirkt, entwickelt sich eine Art Dauerresistenz, die den Körper bis zur Unfähigkeit auslaugt. Körperliche und psychische Erkrankungen bis zum Burnout sind die Folge.

Quelle:
[1] PronovaBKK (2018): Betriebliches Gesundheitsmanagement 2018. URL: https://www.pronovabkk.de/downloads/ae740f1f69ccabf0/pronovaBKK_BGM_Studie2018.pdf [Stand: 08.02.2019]

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