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Test Leben in Deutschland: alle wichtigen Infos

Leben in Deutschland Prüfung

Für alle, die die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen möchten, gilt: Kenntnisse über Geschichte, Recht, Gesellschaft und Leben in Deutschland müssen mithilfe eines Tests nachgewiesen werden. Unterschieden wird zwischen den beiden Tests „Leben in Deutschland“ und dem „Einbürgerungstest“. Beide werden im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (kurz BAMF) durchgeführt, beinhalten die gleichen Fragen und zeichnen sich durch einen identischen Prüfungsablauf aus. Gleichwertig sind sie dennoch nicht. So bietet der Test „Leben in Deutschland“ die zusätzliche Option, das Zertifikat Integrationskurs zu beantragen. Beim Einbürgerungstest ist das hingegen nicht der Fall. In diesem Artikel berichten wir nicht nur über die Unterschiede zwischen den beiden Testverfahren, sondern klären auch über Voraussetzungen und Anforderungen auf.

Was ist der Test „Leben in Deutschland“?

Der Test „Leben in Deutschland“ ist eine Prüfung, die im Anschluss an einen Orientierungskurs an einem eigenen Termin stattfindet. Er enthält unter anderem Fragen zur religiösen Vielfalt, der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und zum politischen System Deutschlands. Im Orientierungskurs spielt die Vorbereitung auf den Test eine große Rolle. Für einen besseren Überblick stellt das BAMF im Online-Testcenter einen Fragenkatalog zum Test sowie ein Curriculum für den Orientierungskurs zur Verfügung. Der Katalog kann zur Vorbereitung interaktiv bearbeitet werden. Anschließend werden zu jeder der 310 Fragen die richtigen Antworten angezeigt. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Online-Mustertestbogen auszufüllen und danach die Antworten selbst zu kontrollieren.

Wer muss diesen Test ablegen?

Ein solcher Test muss zur Verlängerung des Aufenthaltstitels oder die Erhaltung der deutschen Staatsbürgerschaft abgelegt werden. Dazu ist es wichtig, Kenntnisse zu bestimmten Themen nachzuweisen, darunter:

  • Recht
  • Geschichte
  • Gesellschaft
  • Leben

… in Deutschland. Nicht notwendig ist der Test, wenn man bereits über einen deutschen Schulabschluss verfügt.

Anforderungen und Voraussetzungen

Die „Leben in Deutschland“-Prüfung besteht aus 33 Fragen. Um sie zu bestehen, muss man mindestens 15 richtig beantworten. Werden 17 der 33 Fragen korrekt beantwortet, ist später kein Einbürgerungstest mehr notwendig. Dennoch genügt es bereits, wenn die Hälfte der gestellten Fragen richtig beantwortet wurden. Einen Anspruch auf Einbürgerung hat man grundsätzlich nur bei unten stehenden Voraussetzungen. Daneben gibt es noch den Fall der Ermessenseinbürgerung. Das bedeutet, dass die Einbürgerungsbehörde der Einbürgerung zustimmen kann, falls einige Mindestanforderungen vorliegen und ein öffentliches Interesse an der Einbürgerung der betreffenden Person besteht.

Anspruch auf Einbürgerung hat man in Deutschland durch folgende Voraussetzungen:

  • unbefristetes Aufenthaltsrecht zum Zeitpunkt der Einbürgerung, Blaue Karte oder befristete Aufenthaltserlaubnis, die entsprechend ihrem Zweck zu dauerhaftem Aufenthalt führen kann.
  • bestandener Einbürgerungstest (Kenntnisse über Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie Lebensverhältnisse in Deutschland)
  • ausreichende Deutschkenntnisse
  • gewöhnlicher und rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland seit 8 Jahren, wobei die Frist nach erfolgreich besuchtem Integrationskurs auf 7 Jahre verkürzt werden kann. Im Falle von besonderen Integrationsleistungen sogar auf 6 Jahre.
  • eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts ohne Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe. Das gilt auch für unterhaltsberechtigte Familienmitglieder.
  • keine Verurteilung wegen Straftat(en)
  • Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes der BRD
  • Verlust oder Aufgabe der alten Staatsangehörigkeit (Ausnahmen je nach Herkunftsland beachten, im Zweifelsfall mit Einbürgerungsbehörde sprechen)

Aus welchen Themengebieten stammen die Fragen?

Die Fragen, die im Rahmen des Tests „Leben in Deutschland“ gestellt werden, stammen aus den Themengebieten Politik, Geschichte, Religion und der Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Zur Vorbereitung werden im Internet unter anderem Lernkarten mit allen Testfragen zur Verfügung gestellt. Konkret beziehen sich diese auf die Themen:

  • Verfassungsorgane und -prinzipien
  • Föderalismus
  • Sozialsystem
  • Wahlen und Beteiligung
  • Parteien
  • Aufgaben des Staates
  • Pflichten
  • Nationalsozialismus und seine Folgen
  • Kommune
  • Recht und Alltag
  • Staatssymbole
  • wichtige Stationen nach 1945
  • Wiedervereinigung
  • Deutschland in Europa
  • Religiöse Vielfalt
  • Bildung
  • Migrationsgeschichte
  • interkulturelles Zusammenleben

Wie viel kostet die Prüfung „Leben in Deutschland“?

Der Test kostet 25 Euro. Liegt ein Berechtigungsschein des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vor, erfolgt eine Übernahme der Kosten. Mitzubringen ist am Prüfungstag neben einem gültigen Ausweisdokument auch ein geeignetes Lichtbild. Wenn Fragen zum Einbürgerungstest bestehen, kann man sich jederzeit an die örtlichen Einbürgerungsbehörden wenden. Diese geben auch Auskunft darüber, wo die nächste Prüfungsstelle zu finden ist, bei der man sich für die Teilnahme am Test anmelden kann.

Sind der Einbürgerungstest und „Leben in Deutschland“ das Gleiche?

Neben dem Test „Leben in Deutschland“ gibt es den sogenannten Einbürgerungstest. Doch auch, wenn sich beide Tests weder in Form noch Bedingungen voneinander unterscheiden, handelt es sich nicht um die gleiche Art von Test. Während es der Einbürgerungstest erlaubt, bei der Einbürgerungsbehörde staatsbürgerliche Kenntnisse vorzuweisen, muss die Prüfung „Leben in Deutschland“ für eine Verlängerung des Aufenthaltstitels oder die Erhaltung der deutschen Staatsbürgerschaft häufiger bestanden werden. Vorbereiten kann man sich auf beide Tests im Online-Testcenter (BAMF). Anmeldungen müssen mindestens vier Wochen vor dem Test-Termin erfolgen.

Ablauf des Tests

Oft findet der Test „Leben in Deutschland“ im Anschluss an einen Orientierungskurs statt. So gestaltet sich der Ablauf:

  1. Anmeldung zum Test (mindestens vier Wochen vor Test-Termin): Wurde der Anmeldebogen abgegeben, wird eine Gebühr von 25 Euro fällig. Erst danach ist die Anmeldung möglich.
  2. Aushändigung des Fragebogens: Dieser enthält 33 Fragen, für die jeweils 4 verschiedene Antworten zur Auswahl stehen.
  3. Dauer der Prüfung: 60 Minuten Zeit zur Beantwortung der Fragen
  4. Auswertung Test: Test ist bestanden, wenn mindestens 15 von 33 Fragen richtig beantwortet wurden.

Kann man die „Leben in Deutschland“-Prüfung ohne Kurs ablegen?

In vielen Fällen erfolgt die „Leben in Deutschland“-Prüfung im Anschluss an Alphabetisierungs- und Integrationskurse. Das ist auch sinnvoll, weil man so optimal auf mögliche Fragen vorbereitet wird. Dennoch kann ein solcher Test auch unabhängig vom Testbesuch abgelegt werden.

Fazit

Beim Test „Leben in Deutschland“ handelt es sich um eine Prüfung, deren Nachweis dann erfolgen muss, wenn eine Verlängerung des Aufenthaltstitels oder die Erhaltung der deutschen Staatsbürgerschaft angestrebt wird. Oft findet er im Anschluss an einen entsprechenden Orientierungskurs statt und ist gleichzeitig Teil des Integrationstestes. Gestellt werden Fragen zu den Themenbereichen Politik, Geschichte, Religion sowie zur Gleichberechtigung von Mann und Frau in Deutschland. Wurden mindestens 15 von 33 Fragen korrekt beantwortet, gilt der Test als bestanden. Um zusätzlich einen Nachweis der Kenntnisse nach § 10 Absatz 1 Satz 1 Nummer 7 des Staatsangehörigkeitsgesetzes zu erhalten, müssen nach § 1 Absatz 3 der Einbürgerungstestverordnung jedoch 17 von 33 Fragen richtig beantwortet sein. Wurde der Test nicht bestanden, kann er wiederholt werden. Sofern kein Berechtigungsschein des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorliegt, beträgt die Prüfungsgebühr 25 Euro.

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