Nach Arbeitslosigkeit wieder arbeiten – Tipps für den Wiedereinstieg
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Nach Arbeitslosigkeit wieder arbeiten – so gelingt der Wiedereinstieg

Arbeitslosigkeit betrifft viele Arbeitnehmer im Laufe des Lebens einmal. Den Job zu verlieren kann äußerst frustrierend sein – besonders, wenn daraufhin trotz aller Bemühungen eine Reihe an Absagen folgen. Nicht selten endet die Situation in einem Teufelskreis: Mit jeder Absage sinkt die Motivation weiter, sich um einen neuen Job zu bemühen.

Genau in solchen Momenten ist es wichtig, den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren und sich aktiv um die Jobsuche zu kümmern. Verschiedene Maßnahmen wie Fortbildungen und Bewerbungstraining können dabei helfen, den Wiedereinstieg zu erleichtern. Der wichtigste Punkt von allen ist es jedoch, nicht aufzugeben und Eigeninitiative zu zeigen.

Dieser Artikel zeigt ausführlich, wie der Wiedereinstieg in den Job möglich wird und die Hürden der Langzeitarbeitslosigkeit überwunden werden können.

Was ist Langzeitarbeitslosigkeit?

Viele Menschen haben große Angst davor, arbeitslos zu werden. Der Verlust des Jobs bringt immerhin weitreichende Auswirkungen mit sich. Die wohl unmittelbarste Folge ist das Wegfallen des Einkommens und die damit einhergehende Gefährdung der finanziellen Existenz des Betroffenen – die staatlichen Hilfen fallen in aller Regel deutlich geringer aus, als der zuvor bezogene Lohn.

Neben den finanziellen Auswirkungen kratzt ein Jobverlust auf Dauer auch am Selbstbewusstsein und der eigenen Identität, denn schließlich trägt der Beruf einen nicht unwesentlichen Teil zur eigenen Identität bei.

Wer bereits etwas Berufserfahrung gesammelt und häufiger den Job gewechselt hat, wurde früher oder später bestimmt schon einmal mit dem Thema Arbeitslosigkeit konfrontiert. Nicht immer lässt sich direkt im Anschluss an eine Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag eine neue Stelle finden – einige Monate Wartezeit kommen deshalb häufig vor.

Doch ab wann gilt man als langzeitarbeitslos?

Die Definition für Langzeitarbeitslosigkeit nach dem Sozialgesetzbuch (III, Art. 1) lautet wie folgt: Langzeitarbeitslose sind Arbeitslose, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Als offiziell arbeitslos gilt man jedoch erst dann, wenn die Meldung als arbeitslos bei der Bundesagentur für Arbeit erfolgt ist.

Vielen mag dieser Zeitraum kurz erscheinen – ein Jahr kann schnell vorbeigehen. In einigen Branchen, die aktuell mit einem schwierigen Arbeitsmarkt zu kämpfen haben, ist es deshalb gar nicht so unüblich, länger als ein Jahr für die Suche eines neuen Jobs zu benötigen. Auch diese Jobsuchenden werden also in die Statistik einberechnet: Für das Jahr 2021 gibt statista.de einen Durchschnitt von 1,04 Millionen Langzeitarbeitslosen in Deutschland an.

Die große Gefahr

Die Arbeitslosigkeit stellt für viele Betroffene eine schwierige Zeit dar. Besteht sie über einen längeren Zeitraum hinweg, kann sich die Erwerbslosigkeit sogar zum ernsten Problem entwickeln.

Je länger die Arbeitslosigkeit andauert, desto größer wird die Lücke im Lebenslauf. Das kann sich bei zukünftigen Bewerbungen negativ auswirken: Potenzielle Arbeitgeber werden mit großer Wahrscheinlichkeit Fragen über die Ursache der andauernden Arbeitslosigkeit stellen. So beginnt eine Spirale, die nicht so einfach wieder verlassen werden kann.

Langzeitarbeitslosigkeit kann krank machen

Mittlerweile beweist eine Vielzahl an Studien (1), dass Langzeitarbeitslosigkeit krank machen kann. Mögliche Folgen können dabei sowohl physischer als auch psychischer Natur sein.

Viele der gesundheitlichen Probleme entstehen aufgrund der gezwungenen Untätigkeit, die das Selbstwertgefühl enorm senken kann. Auch die soziale Ausgrenzung spielt bei der Langzeitarbeitslosigkeit eine ernst zu nehmende Rolle. Hinzu kommen existenzielle Sorgen aufgrund des Geldmangels – nicht selten haben Betroffene auch eine Familie, die weiterhin finanziell versorgt werden muss.

Wieder zurückkehren

Je länger die Arbeitslosigkeit anhält, desto schwieriger gestaltet sich der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Bei vielen Betroffenen setzt ein Kreislauf aus Enttäuschung, Verzweiflung und Demotivation ein, sodass am Ende sogar die Organisation des Alltags zu einer Herausforderung wird. Pünktlich zu Terminen oder Bewerbungsgesprächen erscheinen, kann so immer mehr Probleme bereiten.

Ausweg aus der Langzeitarbeitslosigkeit

Langzeitarbeitslose haben es deutlich schwerer, einen geeigneten Job zu finden und der Erwerbslosigkeit zu entkommen. Ein Grund dafür ist die direkte Konkurrenz zu anderen Jobsuchenden, die keine langandauernde Arbeitslosigkeit im Lebenslauf aufweisen.

Doch Betroffene sollten die Hoffnung keinesfalls aufgeben. Mit einigen Tipps und Hilfen gelingt auch ihnen der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Dabei gilt: Einige Berufe – beispielsweise in der Produktion – sind deutlich erfolgversprechender als andere, wenn es darum geht, den Weg zurück ins Berufsleben zu finden.

Geheimtipp: Sich das Gehalt eines Produktionsmitarbeiters vor Augen zu führen, kann als Anreiz für den Wiedereinstieg dienen.

Erfolgreich nach einem geeigneten Job suchen

Nach einem längeren Zeitraum der Arbeitslosigkeit stellt sich zunächst einmal die Frage: Ist es sinnvoll, in den alten Beruf zurückzukehren oder bietet sich eine Fortbildung oder Umschulung an?

Der heutige Arbeitsmarkt ist so stark im Wandel wie noch nie. Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung verändert die Arbeitsweisen und die Berufswelt im Gesamten. So entstehen stetig neue Berufsbilder, während alte wegfallen. Wer nach einiger Zeit zurück in den zuvor ausgeübten oder erlernten Job möchte, hat deshalb einiges nachzuholen.

Bevor die Jobsuche beginnt, sollte deshalb folgende Frage geklärt werden: Passen die bestehenden Fähigkeiten und Kenntnisse noch zum aktuellen Stand der Tätigkeit? Nur wenn das zutrifft, kann eine Bewerbung potenziell erfolgreich verlaufen. Glücklicherweise gibt es unzählige Möglichkeiten, sich die fehlenden Fähigkeiten nachträglich anzueignen und mit etwas Fleiß und Engagement in den alten Job zurückzukehren.

Falls dieser Weg nicht der passende sein sollte, hilft eine Neuorientierung in Form von Fortbildungen, Umschulungen oder einer neuen Ausbildung weiter. Manche Branchen heißen auch Quereinsteiger willkommen – dort werden meist aufgrund des Personalmangels dringend neue Leute gesucht.

Maßnahmen nutzen

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) beschäftigt sich intensiv mit der Reduzierung von Langzeitarbeitslosigkeit. Bei einem beruflichen Wiedereinstieg gibt es eine Reihe an staatlichen Fördermöglichkeiten, welche die Rückkehr in die Arbeitswelt erleichtern sollen. Zudem bieten die Behörden zahlreiche Hilfsangebote und Unterstützung in Form von Beratungen und Vermittlungen an, die individuell auf den Betroffenen abgestimmt sind und ihm aktive Lösungsansätze für die aktuelle Lebenssituation liefern.

Die BA bietet dabei nicht nur Beratungsgespräche an, sondern auch Bewerbertrainings und persönliche Coachings. Zudem übernimmt der Staat teilweise oder ganz die Kosten für Weiterbildungen oder Umschulungen. Ein Lohnkostenzuschuss für Arbeitgeber nach dem Teilhabechancengesetz soll Langzeitarbeitslosen zusätzlich unter die Arme greifen, indem er Unternehmen dazu motiviert, Langzeitarbeitslose auf dem Weg zurück in den Job zu unterstützen.

Innerhalb der letzten 7 Jahre mindestens 6 Jahre Arbeitslosengeld II bezogen

Für Arbeitslose, die schon eine sehr lange Zeit ohne Job sind, bietet die BA besondere Maßnahmen an. Bis zu fünf Jahre erhalten die Betroffenen ein umfassendes Unterstützungsangebot mit begleitendem Coaching. Um eine passende Stelle zu finden, werden intensive Beratungsgespräche geführt. So soll sichergestellt werden, dass ein Job gefunden wird, der ideal zum Betroffenen passt.

Die Agentur für Arbeit zahlt dem Unternehmen hierbei einen Zuschuss, der zwischen 70 und 100 Prozent der Lohnkosten abdeckt. Zusätzlich werden bis zu 3.000 Euro Weiterbildungskosten übernommen. Diese Anreize gelten dabei für jede Branche – unabhängig vom Berufsfeld. Damit die Förderungsmittel in Anspruch genommen werden können, muss die Stelle jedoch sozialversicherungspflichtig sein.

Bereits seit mindestens zwei Jahren arbeitslos

Für Betroffene, die seit mindestens zwei Jahren beschäftigungslos sind, erhalten Betriebe einen Lohnkostenzuschuss zwischen 50 und 75 Prozent – vorausgesetzt, die Stelle ist sozialversicherungspflichtig. Auch hier wird zusätzlich ein Coaching angeboten, zudem werden die Kosten für Weiterqualifizierungskurse von der BA getragen.

Eigenverantwortung übernehmen

Eines ist klar: Die vom Jobcenter bereitgestellten Hilfen sind lediglich Angebote. Damit sie auch wirklich eine Veränderung bewirken können, müssen Betroffene Engagement und Motivation an den Tag legen. Viele Langzeitarbeitslose haben Schwierigkeiten, sich zu motivieren, da sie sich seit Jahren aus der aktuellen Arbeitswelt ausgeschlossen fühlen. Diese Sichtweise ist für den Wiedereinstieg problematisch: Möchte man wieder Teil des Systems werden, muss man Eigenverantwortung übernehmen und Energie investieren.

Engagement kann dabei beispielsweise wie folgt aussehen:

  • Erfüllung genereller Voraussetzungen für die Arbeitswelt, etwa Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Erreichbarkeit, Ehrlichkeit
  • Flexibilität in Hinblick auf Umschulungen und Berufswechsel
  • örtliche und zeitliche Flexibilität, beispielsweise für Wohnortwechsel oder Schichtarbeit
  • Weiterbildungsbereitschaft für Zusatzqualifikationen, um im Berufsfeld auf den aktuellen Stand zu gelangen

Die besten Jobs für den Wiedereinstieg

Es gibt einige Berufsfelder und Jobs, die als Sprungbrett zurück ins Arbeitsleben besonders gut geeignet sind. Oft bestehen hier geringere Einstiegshürden – beispielsweise keine vorausgesetzte Berufsausbildung. Häufig handelt es sich auch um Branchen, die von einem starken Personalmangel betroffen sind.

Auch in diesen Jobs bieten sich meist interessante Entwicklungschancen und Perspektiven für die berufliche Zukunft des Jobsuchenden. Zu den für Langzeitarbeitslose besonders geeigneten Jobs gehören beispielsweise:

  • Verkaufshelfer
  • Fahrzeugführer
  • Bürohilfe
  • Wach- und Sicherheitsdienst
  • Gebäudetechniker
  • Lager und Logistik
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Messebau
  • Produktionshelfer
  • Pflege- und Gesundheitswesen

Übrigens: Die genannten Jobs sind nicht nur für den Einstieg nach der Langzeitarbeitslosigkeit geeignet, sondern auch für Eltern, denen der Wiedereinstieg in den Beruf schwerfällt. Wichtig ist es auch hier, Eigeninitiative und Zuverlässigkeit an den Tag zu legen. Der Staat bietet dafür eine Reihe an Hilfsangeboten und Unterstützungen für Eltern im Beruf an, beispielsweise das Kinderkrankengeld.

Tipps für Ihre Bewerbung

Für eine erfolgreiche Jobsuche ist es wichtig, sich ausreichend Mühe bei der Bewerbung zu geben. Nur so können Betriebe davon überzeugt werden, den Jobsuchenden bei sich einzustellen.

Zu einer vollständigen Bewerbung gehören:

  • ein Anschreiben bzw. Motivationsschreiben
  • ein Lebenslauf
  • eventuelle Arbeitsproben

Egal, welcher Job dabei angestrebt wird, eine formal korrekte Bewerbung sowie richtige Rechtschreibung und Grammatik sind in jeder Branche wichtig. Ein Anschreiben voller Fehler wirkt unprofessionell und zeigt, dass wenig Mühe in die Bewerbung investiert wurde. Es lohnt sich deshalb, die Bewerbung von anderen Korrektur lesen zu lassen.

Weiterhin sollte die Bewerbung an das jeweilige Unternehmen des potenziellen Jobs angepasst werden. Statt Standardformulierungen überzeugt eine persönliche Note, die zeigt, dass sich der Bewerber im Vorhinein gut über den Betrieb informiert hat.

Ihre innere Einstellung und Eigeninitiative

Bei der Bewerbung gilt ganz grundsätzlich: Ein gesundes Selbstbewusstsein – ohne Selbstüberschätzung – ist die wichtigste Voraussetzung. Sowohl bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen als auch beim Vorstellungsgespräch ist es entscheidend, dass der Bewerber sich genau über seine Kenntnisse und Fähigkeiten bewusst ist. Dabei kann ruhig ein gewisses Maß an Zuversicht an den Tag gelegt werden. Schließlich erfolgt die Bewerbung als neuer Mitarbeiter, der wertvoll für das Unternehmen ist – und nicht als Bittsteller.

Die persönliche Einstellung stellt dabei einen ausschlaggebenden Faktor dar. Wird dem Wiedereinstieg ins Berufsleben positiv und motiviert entgegengeblickt, fällt es automatisch leichter, Tugenden wie Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Höflichkeit an den Tag zu legen.

Ein gesundes Maß an Aktionismus und Eigeninitiative kombiniert mit den Förder- und Hilfsangeboten des Jobcenters sollte im Normalfall ausreichen, um schon bald wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Selbstverständlich kann es auch helfen, gleichzeitig im Internet Ausschau nach passenden Jobs zu halten und im Freundes- und Bekanntenkreis Hilfe zu suchen – nicht selten erschließen sich dabei ungeahnte Möglichkeiten.

Zeitarbeit als Sprungbrett ins Berufsleben nach Langzeitarbeitslosigkeit

Auch Zeitarbeit kann in einer solchen Situation eine gute, vorübergehende Lösung darstellen. Engagierte Mitarbeiter werden häufig im Anschluss übernommen und erhalten eine dauerhafte Festanstellung, sodass der Spirale der Langzeitarbeitslosigkeit entkommen werden kann.

Viele Mitarbeiter in Zeitarbeitsfirmen haben die Erfahrung längerer Berufspausen gemacht. Der Einstieg über die Zeitarbeit ist aufgrund vieler Vorteile sinnvoll:

  • leichterer Wiedereinstieg in das Arbeitsleben durch höhere Flexibilität
  • sicherer Job mit Tarifvertrag
  • persönliche Betreuung und Vermittlung durch Zeitarbeitsfirma
  • sehr große Auswahl an Stellenangeboten in unterschiedlichen Berufen und Unternehmen
  • Organisation der notwendigen Fortbildungen durch die Zeitarbeitsfirma, beispielsweise Erwerb eines Staplerführerscheins
  • Arbeit bei attraktiven Unternehmen, ohne den Bewerbungsprozess durchlaufen zu müssen
  • Sammeln wichtiger Berufserfahrung in verschiedenen Betrieben
  • Chance zur Übernahme durch Einsatzunternehmen

Tipps für Langzeitarbeitslose

Der Einstieg zurück in die Berufswelt ist nicht leicht, soviel ist klar. Mit einigen Tipps und Tricks wird der Wiedereinstieg jedoch zu einem überwindbaren Hindernis.

Wir haben die besten Tipps noch einmal für Sie zusammengefasst:

  1. Sprechen Sie über Ihre Ängste/Probleme. Egal, ob Familienmitglied, Verwandter oder Freunde, sprechen Sie Ihre Ängste und Probleme ganz konkret in einem persönlichen Gespräch an und bitten Sie Ihr Gegenüber um eine Einschätzung. Vielleicht haben Sie auch Verwandte oder Freunde aus der gleichen Branche, die hilfreiche Tipps liefern können. Auf jeden Fall sollten Sie jemanden nach Hilfe bei der Korrektur Ihrer Bewerbungsunterlagen fragen – ganz nach dem Motto „Vier Augen sehen besser als zwei“, ist ein Blick von außen auf die Situation immer sinnvoll.
  2. Suchen Sie sich professionelle Hilfe. Rund um das Thema Jobsuche, Bewerbung und Qualifikationen gibt es neben den behördlichen Angeboten eine Reihe weiterer Hilfsangebote, beispielsweise über die Volkshochschulen oder Sozialvereine. Es ist sinnvoll, Tipps und Kritik aus solchen Gesprächen anzunehmen, um eine wirkliche Veränderung der Situation zu erreichen.
  3. Bleiben Sie aktiv am Ball. Um erfolgreich zurück ins Berufsleben zu starten, müssen Sie an sich glauben und Durchhaltevermögen aufweisen. Glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten, dann werden auch die Unternehmen überzeugt von Ihnen sein. Eine psychische Blockade in der Zeit der Langzeitarbeitslosigkeit ist zwar nachvollziehbar, in dieser Situation jedoch mehr als hinderlich. Bewerben Sie sich regelmäßig auf passende Stellenanzeigen und lassen Sie sich von einigen Absagen nicht entmutigen.
  4. Zeigen Sie Eigeninitiative. Fortbildungen, Workshops und Umschulungen sind die ideale Lösung, um selbst etwas gegen die Situation zu unternehmen. Sie zeigen Unternehmen, dass Sie das Problem an der Wurzel packen.
  5. Bleiben Sie zuversichtlich, aber realistisch. Eine gute Portion Zuversicht gehört für den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben dazu, das steht außer Frage. Dennoch sollten Sie in dieser Situation realistisch bleiben, um am Ende aus Enttäuschung nicht wieder in einem Teufelskreis der Demotivation zu enden. Stellen Sie sich die Frage: Welchem Job möchten Sie nachgehen? Passen die eigenen Qualifikationen dazu – und wenn nicht – gibt es entsprechende Fortbildungen? Falls ein Einstieg in das konkrete Berufsfeld unrealistisch erscheint, sollten Sie stattdessen über eine Umschulung nachdenken oder einen Quereinstieg in Betracht ziehen.
  6. Informieren Sie sich. Der Arbeitsmarkt verändert sich laufend, und so auch die möglichen Arbeitsplätze, die für Sie infrage kommen. Deshalb gilt es, sich gut zu informieren und entsprechende Anlaufstellen für Informationen zu nutzen.
  7. Nutzen Sie Ihre Kontakte. Mit anderen Menschen – auch solchen, die sich in der gleichen Situation befinden – in Kontakt zu treten, ist in der Zeit der Arbeitslosigkeit besonders wichtig. Das gilt nicht nur für offizielle Stellen wie Jobcenter oder Arbeitsvermittler, sondern auch für das private Umfeld. Nicht selten ergeben sich über Kontakte in den sozialen Netzwerken neue Aussichten auf einen Job.

Je mehr Kontakte sie ausbauen und pflegen, desto größer werden die Chancen auf eine Anstellung.

  1. Achten Sie auf Ihre Gesundheit. Ihr persönliches Wohlbefinden – sowohl körperlich als auch psychisch – sollte während der Langzeitarbeitslosigkeit nicht in den Hintergrund treten. Leider sind von Arbeitslosigkeit betroffene Mensch besonders gefährdet, sich zurückzuziehen und sich und ihren Körper zu vernachlässigen. Statt zu Hause auf dem Sofa zu sitzen, sollten Sie deshalb aktiv andere Menschen treffen und sich regelmäßig bewegen. Zudem tragen ein ausgewogener Lebensstil und eine gesunde Ernährung zur psychischen Stabilität bei. Bei psychischen Problemen sollten Sie nicht zögern und umgehend professionelle Hilfe aufsuchen.

Weiterbildung

Die Zeit der Arbeitslosigkeit kann auch ohne Job sinnvoll genutzt werden. Die BA unterstützt Jobsuchende finanziell bei Weiterbildungen und setzt so Anreize für das Erlangen von Qualifikationen. Denn: Wer höhere Qualifikationen aufweisen kann, hat auch nach der Langzeitarbeitslosigkeit gute Chancen auf dem Jobmarkt.

Potenzielle Arbeitgeber werden dadurch beeindruckt, dass die Zeit der Arbeitslosigkeit nicht ausschließlich mit Nichtstun verbracht wurde, sondern genutzt wurde, um die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu erweitern.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Die freie Zeit während der Arbeitslosigkeit kann auch aktiv genutzt werden, um sich sozial zu engagieren. Ehrenamtliche Tätigkeiten machen sich nicht nur im Lebenslauf gut, auch sind sie für das persönliche Wohlbefinden förderlich, da sie das Gefühl des „Gebraucht-Werdens“ vermitteln.

Durch Helfertätigkeiten können wertvolle Qualifikationen gesammelt und wichtige Erfahrungen gemacht werden. Zusätzlich wächst das soziale Netzwerk, was sich wiederum positiv auf die Jobchancen auswirkt. Beim Bewerbungsgespräch ist es hilfreich, die Lücken im Lebenslauf mit sinnvollen Tätigkeiten erklären zu können.

FAQ

Wie lange muss ich arbeiten gehen, um Arbeitslosengeld zu bekommen?

Für den Anspruch auf das Arbeitslosengeld müssen einige Voraussetzungen zutreffen. Allen voran muss die sogenannte Anwartschaftszeit erfüllt sein: Das trifft zu, wenn der Betroffene innerhalb der letzten 30 Monate vor der Arbeitslosenmeldung in der Arbeitslosenversicherung mindestens 12 Monate lang pflicht- oder freiwillig versichert war.

Wie schaffe ich den Wiedereinstieg ins Berufsleben?

Für den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben ist vor allem eines wichtig: Durchhaltevermögen. Der Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit ist mit einigen Hürden verbunden, die es zu überwinden gilt. Deshalb ist es zentral, sich durch Absagen nicht verunsichern zu lassen und stetig am Ball zu bleiben. Der Staat und auch eine Vielzahl an privaten Einrichtungen bieten hierbei wichtige Hilfsangebote und Fördermittel, die beim Wiedereinstieg eine große Stütze sein können.

Was passiert, wenn man zu lange arbeitslos ist?

Arbeitslosigkeit, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, kann eine ernste Gefahr darstellen. Zum einen verlieren Betroffene den Anschluss an das Berufsleben und haben in der Folge auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Doch auch die damit einhergehenden gesundheitlichen und psychischen Folgen sind nicht außer Acht zu lassen. Soziale Isolierung und Desorientierung sind nur einige der Probleme, die dabei auftreten können.

Häufig entsteht ein Teufelskreis, dem nur schwer zu entkommen ist: Je mehr Absagen auf die Bewerbungen hereintrudeln, desto weniger ist die Motivation für den Wiedereinstieg in das Berufsleben vorhanden.

Wann ist man vom Arbeitsamt nicht mehr vermittelbar?

Als Betroffener der Langzeitarbeitslosigkeit kann es auch vorkommen, dass man mit der Zeit vom Jobcenter als „unvermittelbar“ eingestuft wird. Das ist dann der Fall, wenn man über einen längeren Zeitraum keinen Job findet und die Arbeitsagentur der Meinung ist, dass keine Aussicht auf Arbeit besteht. Die Unvermittelbarkeit kann sich dabei sowohl auf einzelne Berufsfelder als auch auf alle beruflichen Tätigkeiten beziehen.

Doch Arbeitslose sollten deshalb nicht den Mut verlieren: Zeigt man ausreichend Motivation und Eigeninitiative bei der Jobsuche, wird die Arbeitsagentur einen nicht als unvermittelbar einstufen. Es ist deshalb wichtig, sich aktiv um Hilfe zu bemühen und diese auch anzunehmen und umzusetzen.

Fazit

Kurze Zeiten der Arbeitslosigkeit lassen sich in der Regel problemlos überbrücken. Problematisch wird es, wenn der Zustand länger anhält und dauerhaft keine neue Anstellung gefunden wird. Je länger die Erwerbslosigkeit andauert, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt.

Wichtig ist es an dieser Stelle, sich Hilfe zu holen und die vorhandenen Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit zu nutzen. Spezielle Förderungsmaßnahmen erleichtern den Wiedereinstieg und bieten auch Unternehmen Anreize, Langzeitarbeitslose zu beschäftigen.

Dennoch ist auch eine große Portion Eigenverantwortung gefragt: Nur mit Motivation und Durchhaltevermögen gelingt es, einen neuen Job zu finden.

Quellen:

(1) Bundeszentrale für politische Bildung (Arbeitslosigkeit und Gesundheit | Datenreport 2021 | bpb.de)

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