Gabelstaplerschein machen: Alle wichtigen Infos - Starke Jobs
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Gabelstaplerschein machen: Alle wichtigen Infos

Der sogenannte Flurfördermittelschein – häufig auch als „Staplerschein“ bezeichnet, gewährleistet, dass Fahrer/innen alle spezifischen Funktionen und Besonderheiten von Flurförderzeugen sicher beherrschen. Auch die damit verbundenen möglichen Gefährdungen, die für den/ die Staplerfahrer/in selbst und für andere bestehen, können damit besser eingeschätzt und somit auch vermieden werden. Ein Gabelstapler-Führerschein eröffnet also ganz neue Möglichkeiten, die sich in erster Linie auf Aufgabenbereiche und Stellenangebote beziehen. In diesem Artikel klären wir darüber auf, welche Gründe für das Absolvieren eines Gabelstaplerscheins sprechen. Zudem erfährst Du hier mehr über die wichtigsten Voraussetzungen, die für den Erwerb vonnöten sind.

Gründe, den Gabelstaplerschein zu machen

Den Gabelstaplerschein zu machen, hat sowohl für Angestellte und Arbeiter als auch für Unternehmer verschiedene Vorzüge. Während Du als Angestellte/r Deine eigenen Fachkompetenzen und den Dir zugeteilten Verantwortungsbereich vergrößerst und während Du den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit einem Flurförderzeug lernst, erweitern Unternehmer die Fachkompetenz ihrer Angestellten und Arbeiter. Durch die Ausbildung zum Staplerfahrer kann das Unfallrisiko um einiges gesenkt werden. Zudem wird jemand, der im Besitz eines Gabelstaplerscheins ist, weniger Beschädigungen an Ladegut und Einrichtungsgegenständen verursachen. Nicht zuletzt wirkt die Weiterbildungsmöglichkeit häufig motivierend auf Mitarbeiter und wird deswegen gern angenommen.

In diesen Fällen wird ein Staplerschein gebraucht

Die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (DGUV Vorschrift 68 und DGUV Grundsatz 308 001) sehen vor, dass es sich beim Flurfördermittelschein um eine essenzielle Qualifikation zum Bedienen von Gabelstaplern handelt. Dadurch ist sichergestellt, dass jede/r Mitarbeiter/in der/ die einen Gabelstapler bedient, nicht ausschließlich vom Arbeitgeber dazu beauftragt wird, sondern alle erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse vorweisen kann, die es für einen sicheren Fahrauftrag benötigt. Diese Ausbildung wird häufig durch eine externe Fahrschule angeboten und stellt sicher, dass die BG-Regelwerke eingehalten werden. Aus rechtlicher Sicht ist das Bedienen von Staplern ohne Vorliegen eines gültigen Flurfördermittelscheins in Deutschland verboten.

Es gelten klare Vorschriften und Richtlinien, festgelegt von der zuständigen Berufsgenossenschaft, die den sicheren Umgang mit Flurfahrzeugen gewährleisten sollen. In erster Linie dienen sie der Vorbeugung von Arbeitsunfällen und der Sicherheit am Arbeitsplatz. Diese Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle:

  • Sicherheit am Arbeitsplatz: Durch den Staplerführerschein wird in erster Linie sichergestellt, dass die Bediener/innen über sämtliches Wissen verfügen, welches sie zum Verstehen der Sicherheitsprotokolle beim Umgang mit Gabelstaplern benötigen. Durch eine sichere Arbeitsumgebung kann Unfällen und damit einhergehenden Verletzungen besser vorgebeugt werden, was wiederum zur höheren Produktivität und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden beiträgt.
  • Erhöhung von Effizienz und Produktivität: Durch die erlangten Fähigkeiten der Bediener/innen werden allgemein eine höhere Arbeitsleistung, weniger Ausfallzeiten und eine Steigerung der Betriebsproduktivität erzielt.
  • Entwicklung der Karriere: Für Mitarbeiter/innen eröffnet der Schein zum Führen eines Flurförderzeuges mitunter Türen für die berufliche Weiterentwicklung. Häufig ist es Bediener/innen dann möglich, sich für höhere Positionen oder spezielle Aufgaben zu qualifizieren, bei denen eine Zertifizierung vorausgesetzt wird.

Kann jeder den Staplerschein machen?

Mitarbeiter/innen, die einen Gabelstapler Fahrausweis erhalten möchten, benötigen außer Können, Geschick und einem hohen Verantwortungsbewusstsein auch eine nachgewiesen erfolgreich abgeschlossene Staplerschein-Prüfung. Eine wichtige Voraussetzung, um den Staplerschein machen zu können, ist das Mindestalter von 18 Jahren. Zudem muss ein Nachweis darüber vorliegen, dass man über alle notwendigen körperlichen und geistigen Eignungen zum Steuern eines Flurförderzeugs verfügt.

Voraussetzungen für den Erwerb des Gabelstaplerscheins

In vielen Bereichen – sei es im Handel oder Lager, in der Logistik, Spedition oder in produzierenden Unternehmen – werden Gabelstaplerfahrer/innen benötigt. Um den Gabelstapler-Führerschein absolvieren zu können, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden.

Mindestalter

Der Gesetzgeber sieht für das Absolvieren und den Erhalt eines Gabelstaplerführerscheins ein Mindestalter von 18 Jahren vor. Hast Du dieses noch nicht erreicht, musst Du noch etwas mit Deiner Staplerschein-Ausbildung warten.

Diese Unterlagen müssen vorgelegt werden

Stimmen die persönlichen Voraussetzungen, kannst Du mit der Prüfung loslegen. Zur Anmeldung müssen einige Unterlagen vorgelegt werden, darunter:

  • Schriftliche Beauftragung Ihres Betriebs
  • Medizinisches Gutachten über physische und psychische Fähigkeit, um einen Gabelstapler führen zu können

Jährliche Auffrischung (Sicherheitsunterweisung)

Durch das Staplerfahren im Betrieb besteht zwangsläufig auch ein Sicherheitsrisiko für Menschen und Güter. Das Unfallrisiko soll durch jährlich zu absolvierende Sicherheitsunterweisungen so gering wie möglich gehalten werden. Diese Unterweisungen dienen dazu, den Umgang mit einem Flurförderzeug zu verbessern und die Sicherheitsbestimmungen des jeweiligen Betriebs sicher einzuhalten. Die jährliche Sicherheitsunterweisung ist in jedem Fall verpflichtend für das Führen von Flurförderzeugen, die über einen Fahrerstand- und -sitz verfügen. Von der Verpflichtung ausgenommen sind hingegen sogenannte Mitgängerflurförderzeuge. Vorschriftsgemäß durchgeführte Unterweisungen für Gabelstaplerfahrer/innen gelten als wichtiger Bestandteil der betrieblichen Ausbildung. Darin muss sowohl auf das richtige Verhalten des Gabelstaplerfahrers als auch auf gerätebezogene Aspekte eingegangen werden.

Verhaltensbezogene Inhalte sind:

  • Sicherheitstipps zur Vermeidung von Unfällen
  • Vorschriften zur Unfallverhütung und Betriebsanweisungen
  • Betrieblich durchgeführte Sicherheitsschulungen (Fluchtwege, Verhalten bei Arbeitsunfall, Standort von Erste-Hilfe-Ausrüstung u. a.)

Inhalte, die sich auf die verwendeten Geräte beziehen:

  • Sachgemäße Verwendung/ Bedienung
  • Herstellerschulung für spezifische Gerätefunktionen
  • Erkennung von Gefahren und Fehlern bei täglicher Prüfung des Staplers vor dem Arbeitseinsatz
  • Sicherer Einsatz von Anbaugeräten
  • Tägliche Sicht- und Funktionsprüfung
  • Beachten der Vorschriften DGUV Grundsatz 308-001 und DGUV Information 208-004
  • DGUV Vorschrift 68
  • Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 2111

Das Arbeitsschutzgesetz sieht vor, dass die Verpflichtung zur jährlichen Unterweisung für Flurförderfahrzeuge bei der betriebsinnehabenden Person liegt, die nach § 13 Abs. 1 ArbSchG eine fachkundige Person mit der Unterweisung zu beauftragen hat. Da die genauen Anforderungen an diese nicht geregelt sind, fällt die Bestimmung darüber in den Entscheidungsbereich der betriebsinnehabenden Person.

Wissenswertes zum Staplerführerschein

Wenn Du im Besitz eines Staplerführerscheins bist, bist Du zur Übernahme folgender Arbeiten und Verantwortlichkeiten berechtigt:

  • Führen von Gabelstaplern, wie Frontstapler oder Seitenstapler, Zugmaschinen und Hubwagen
  • Bedienen von Gabelstaplern in Deutschland

Beachte bitte, dass Du mit dem Gabelstaplerschein ausschließlich zum Fahren auf dem Betriebsgelände berechtigt bist (innerbetriebliche Nutzung). Möchtest Du einen Gabelstapler oder andere Flurförderzeuge auf öffentlichen Straßen führen, benötigst Du einen Führerschein der Klasse L.

Wie lange dauert es, den Staplerschein zu machen?

Wie lange es dauert, eine Staplerschein-Ausbildung zu machen, ist unter anderem vom Ausbildungsträger abhängig. Beispielsweise wird durch die DGUV ein Umfang von 20 Unterrichtsstunden gefordert, innerhalb derer das erforderliche theoretische Wissen angeeignet und ausreichend praktische Erfahrungen gesammelt werden müssen. Wie lange die Ausbildung zum Staplerfahrer/ zur Staplerfahrerin dauert, ist aber auch von den unterschiedlichen Klassen abhängig.

Welche Klassen gibt es?

Die Stufe 1 des Staplerführerscheins wird auch als allgemeine Ausbildung bezeichnet, denn sie stellt die erste Ausbildungsstufe dar, die Du als potenzieller Fahrer von Flurförderzeugen absolvieren musst. In diesem Rahmen werden eine theoretische und eine praktische Ausbildung durchgeführt, die mindestens 20 Lerneinheiten umfassen müssen. Neben dem normalen Staplerführerschein gibt es auch noch weitere Führerscheinklassen, die sich hinsichtlich ihrer Inhalte und Abläufe unterscheiden. Je nachdem, welche Klasse Du absolvierst, bist Du danach zum Führen unterschiedlicher Fahrzeuge berechtigt.

Klasse L (kleiner Traktorführerschein)

Dieser kann bereits ab 16 Jahren absolviert werden und erlaubt das Führen von Zugmaschinen für land- und forstwirtschaftliche Zwecke. Bauartbedingt kommen diese auf eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h, wobei ein Gespann mit Anhänger nicht schneller als 25 km/h fahren darf. Darüber hinaus darfst Du mit dem Staplerführerschein Klasse L selbstfahrende Arbeitsmaschinen und Futtermischwagen, sowie Stapler und andere Flurförderzeuge fahren, die eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h erreichen können. Zum Erhalt des Führerscheins müssen mindestens 12 Doppelstunden theoretischer Unterricht absolviert werden, plus zwei Doppelstunden Zusatzstoff. Eine praktische Prüfung ist nicht vorgesehen.

Klasse T (großer Traktorführerschein)

Dieser Führerschein kann ebenfalls bereits ab 16 Jahren absolviert werden. Er berechtigt zum Fahren von Zugmaschinen für den land- und forstwirtschaftlichen Zweck mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Zusätzlich dürfen sämtliche Fahrzeuge aus dem L Führerschein gefahren werden. Um den Führerschein der Klasse T zu erhalten, ist das Bestehen einer theoretischen und einer praktischen Prüfung notwendig.

Wie viel kostet ein Staplerführerschein?

Wie viel Geld eine Staplerschein-Ausbildung kostet, ist unter anderem von der Fahrschule abhängig, bei der man den Führerschein absolviert. Beispielsweise können die Kosten für einen Standardkurs Durchschnittlich etwa 300€ pro Person betragen. Weiterhin ist die konkrete Höhe der Kosten für Deinen Staplerschein auch vom jeweiligem Ausbilungsinstitut abhängig. Somit können die Kosten für eine Staplerschein-Ausbildung zwischen 250 und 400 Euro liegen. In aller Regel werden sie in voller Höhe von Deinem Arbeitgeber übernommen. Bist Du arbeitssuchend, kannst Du eine Kostenübernahme bei der Agentur für Arbeit beantragen – beispielsweise dann, wenn Du den Staplerschein als Weiterbildung Deiner Qualifikationen zur Jobsuche machen möchtest. Mehr zu den Gabelstaplerschein Kosten liest Du im verlinkten Artikel.

FAQ

Wenn Du Deinen Staplerschein machen möchtest, solltest Du über umfangreiches Wissen zum Thema verfügen. Wir hoffen, dass wir Dir mit unserem Artikel bereits weiterhelfen konnten. In diesem Bereich findest Du außerdem hilfreiche Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Ist ein polnischer Staplerschein in Deutschland gültig?

Wenn der Staplerschein im Ausland (EU- oder Drittland) erworben wurde, ist er in Deutschland leider nicht gültig. Daher muss eine Befähigung durch eine Schulung mit anschließender Prüfung zunächst nachgewiesen werden. Weiterhin ist eine schriftliche Dokumentation notwendig.

Kann man den Staplerschein auch privat machen?

Ja, ein Staplerschein kann auch von Privatpersonen absolviert werden. Häufig kommt es jedoch vor, dass Mitarbeiter von ihren Arbeitgebern dazu aufgefordert werden.

Wie viel Tonnen darf ich mit Staplerschein fahren?

Das hängt von der Tragfähigkeit des jeweiligen Gabelstaplers ab. Die Nenntragfähigkeit wird im Hersteller angegeben und ist die vom Hersteller zugelassene Last in Kilogramm, die mit dem Stapler bei bestimmungsgemäßer Verwendung und unter spezifischen Bedingungen aufgenommen oder angehoben werden kann. Die wirkliche Tragfähigkeit oder auch Traglast bezieht weitere Faktoren mit ein, etwa die verwendete Ausrüstung, die Hubhöhe, den Lastschwertpunktabstand und die Reichweite. Die Traglast wird vom Hersteller in zahlreichen Standsicherheitsversuchen durch Annäherung ermittelt und in den für jeden Stapler und jedes Anbaugerät veröffentlichten Tragfähigkeitsdiagrammen oder -tabellen dokumentiert. Auskunft gibt hier die jeweilige Bedienungsanleitung und das Lastdiagramm des Gabelstaplers wieder.

Fazit:

Der Staplerschein ist die wichtigste Voraussetzung zum Fahren eines Staplers – selbst dann, wenn der Gabelstapler ausschließlich auf dem Firmengelände zum Einsatz kommt. Ein normaler Pkw-Führerschein reicht demnach nicht aus. Eine solche Ausbildung kann nahezu von jedem absolviert werden. Wichtig ist, dass Du bereits ein Mindestalter von 18 Jahren erreicht hast und eine schriftliche Beauftragung Deines Betriebes vorliegt. Ob Du körperlich und geistig für den Staplerschein geeignet bist, wird in einer Vorsorgeuntersuchung für Fahr- Steuer- und Überwachungstätigkeiten festgestellt. Auch die Beweglichkeit Deiner Gliedmaßen und Deine Reaktionsfähigkeit werden getestet. Mit dieser Untersuchung soll in erster Linie Eigen- und Fremdgefährdung beim Umgang mit dem Gabelstapler ausgeschlossen werden.

Damit das Unfallrisiko noch geringer gehalten werden kann, muss jede fahrzeugführende Person eine jährliche Sicherheitsunterweisung absolvieren. Nur unter dieser Bedingung behält der Gabelstaplerschein Gültigkeit. Inhalte der Unterweisung sind beispielsweise Sicherheitstipps zur Vermeidung von Unfällen, Vorschriften zur Unfallverhütung und Betriebsanweisungen sowie die sachgemäße Verwendung und Bedienung des Gabelstaplers. Laut dem Arbeitsschutzgesetz liegt die Pflicht zur jährlich durchgeführten Unterweisung bei der betriebsinnehabenden Person, die wiederum eine fachkundige Person dafür beauftragen muss.

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