Vorstellungsgespräch vorbereiten: Tipps & hilfreiche Infos - Starke Jobs
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Vorstellungsgespräch vorbereiten: Tipps & hilfreiche Infos

Vorstellungsgespräch vorbereiten – darauf kommt es an

Erfolgt nach Abschicken der Bewerbung eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, ist die Freude groß und der Bewerbungsprozess beinahe geschafft. Doch nun steht zunächst eine letzte große Hürde an: das Vorstellungsgespräch. Dieses stellt für viele Bewerber eine Herausforderung dar – im Gegensatz zum Lebenslauf, den man mehrmals überarbeiten und optimieren kann, gibt es im Bewerbungsgespräch keine zweiten Chancen. Um im Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber zu überzeugen, ist eine gründliche Vorbereitung deshalb unerlässlich. Dieser Artikel liefert hilfreiche Tipps zur Vorbereitung und zeigt, wie das Vorstellungsgespräch zum Erfolg wird – und das ganz ohne Nervosität.

Die perfekte Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Je mehr Wissen Bewerber über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle ansammeln, desto besser. Ein fundiertes Verständnis von den Zielen, Werten und der Firmenkultur des Unternehmens ermöglicht es, während des Vorstellungsgesprächs gezielte Fragen zu stellen und zu zeigen, dass sich der Kandidat mit dem Unternehmen identifiziert. Zudem können die eigenen Stärken und Schwächen bewusst reflektiert und einschätzt werden – denn je besser man sich selbst kennt, desto einfacher wird es sein, die Qualifikationen und Erfahrungen im Vorstellungsgespräch zu präsentieren. Um optimal vorbereitet zu sein, haben wir acht Schritte zur perfekten Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch zusammengestellt.

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Informationen über das Unternehmen

Einer der wichtigsten Schritte der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist die Recherche über den Arbeitgeber, die im Vorhinein erfolgen sollte. Es gilt: Das Wunschunternehmen lässt sich leichter von einem Bewerber überzeugen, wenn dieser Interesse und Engagement zeigt und genau weiß, wen das Unternehmen sucht und wohin es sich entwickelt. Je mehr Wissen, desto besser – folgende Fragen sollten jedoch unbedingt recherchiert werden:

  • Gibt es weitere Firmenstandorte und wo sitzt die Zentrale?
  • Wie viele Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt?
  • Welche Dienstleistungen oder Produkte bietet das Unternehmen an?
  • Wie erfolgreich ist das Unternehmen – eher Branchenführer oder ein Mitbewerber unter vielen Konkurrenten?
  • Wer sind die wichtigsten Konkurrenten?
  • Wie viele neue Teammitglieder werden derzeit gesucht, aus welchen Gründen und in welchen Bereichen?
  • Welche Entwicklungsziele hat der Arbeitgeber?
  • Welche Rolle spielt die zu besetzende Stelle dabei?
  • Welche Fähigkeiten und Qualifikationen benötigt der ideale Kandidat für die Position?

Meist wird man im Internet schnell fündig: Auf der Firmenwebsite, über Google oder auch in Presseberichten gibt es in der Regel eine Menge über den potenziellen Arbeitgeber herauszufinden. Oft stehen auch Produktbroschüren oder Kundenzeitschriften zur Verfügung.

Informationen über den Gesprächspartner

Neben dem Unternehmen an sich, sollte auch eine umfassende Recherche über den Gegenüber erfolgen. Vor dem Gespräch lohnt es sich, Profile auf Netzwerken wie LinkedIn oder XING zu recherchieren und so viele Informationen wie möglich über alle Gesprächsteilnehmer zu sammeln. Auch die Webseite des Unternehmens gibt häufig Auskunft über das Team oder die Mitarbeiter. Gemeinsamkeiten wie Hobbys oder derselbe Wohnort können beim Gesprächseinstieg helfen und eine lockere Atmosphäre schaffen. Zudem zeigt das Vorbereiten auf die Gesprächspartner Interesse und Engagement und hinterlässt einen positiven Eindruck.

Die eigene Bewerbung kennen

Das Vorstellungsgespräch basiert hauptsächlich auf Informationen, die der Personaler über den Bewerber gesammelt hat. Die Hauptquelle dieser Informationen ist die Bewerbung, insbesondere der Lebenslauf und das Anschreiben. Für die perfekte Vorbereitung auf das Gespräch ist es deshalb enorm wichtig, den Lebenslauf und die Bewerbungsunterlagen erneut sorgfältig durchzugehen und eventuelle Fragen zu antizipieren. Es fällt durchaus negativ auf, wenn Bewerber im Vorstellungsgespräch unvorbereitet sind und sich nicht mehr an alle Fakten aus ihrer Bewerbung erinnern – oder sich sogar in Widersprüche verstricken.

Neben den Inhalten des Lebenslaufes und dem Anschreiben ist es auch wichtig, über die Bewerbungsunterlagen hinauszuschauen und diese Informationen weiter zu vertiefen. Dazu sollten Bewerber ihre Erfahrungen und Leistungen reflektieren und konkrete Beispiele vorbereiten, welche die Fähigkeiten und Qualifikationen unterstreichen. Das Vorstellungsgespräch sollte schließlich als eine Gelegenheit betrachtet werden, die eigene Bewerbung im besten Licht darzustellen und die Eignung für die Position zu untermauern.

Die Selbstpräsentation üben

Jeder Bewerber wird im Vorstellungsgespräch gebeten, sich kurz vorzustellen. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, um zu glänzen – zudem lässt sich die Selbstpräsentation besonders gut vorbereiten. Der Grundgedanke dahinter ist simpel: Bei der Selbstpräsentation sollte sich der Bewerber kurz und prägnant präsentieren, ohne den Lebenslauf zu wiederholen. Stattdessen geht es darum, eine überzeugende Verbindung zur Stelle und zum Unternehmen herzustellen. Für die ideale Vorbereitung auf die Selbstpräsentation ist es sinnvoll, sich eine Liste mit allen Informationen zu erstellen, die für das Unternehmen relevant sind und ein paar konkrete Sätze dazu vorzubereiten.

Eine überzeugende Selbstpräsentation kann beispielsweise wie folgt beginnen:

„Vielen Dank für die Einladung zum Gespräch und die Möglichkeit, Sie und das Unternehmen besser kennenzulernen. Ich heiße Max Mustermann, bin 28 Jahre alt und möchte Ihnen gerne von drei Erfahrungen aus meinem bisherigen Werdegang berichten, die zeigen, warum ich gut zu Ihrer ausgeschriebenen Stelle passe.“ Es ist sinnvoll, im ersten Teil kurz Auskunft über die Person zu geben und wichtige Hintergrundinformationen zur Ausbildung und Berufserfahrung zu erwähnen. Anschließend können die wichtigsten Erfahrungen, Stärken und Alleinstellungsmerkmale vorgestellt werden, um im Anschluss daran anknüpfend zu zeigen, wie diese Fähigkeiten gewinnbringend für den Arbeitgeber eingesetzt werden können.

Tipp: Die Zeit zu stoppen, hilft dabei, die Vorstellung möglichst prägnant zu halten. Ein Publikum, beispielsweise Freunde oder Eltern, können wertvolles Feedback liefern und die Selbstpräsentation weiter optimieren. Wichtig ist zudem, nicht die gesamte Präsentation wortwörtlich auswendig zu lernen – auch wenn das ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kann, wirkt es meist nicht authentisch, sondern steif und aufgesetzt. Ideal ist eine freie Rede, bei der die vorbereiteten Informationen auf natürliche Weise präsentiert werden.

Notizen machen

Das Bewerbungsgespräch unterscheidet sich grundlegend von einer Schul- oder Universitätsprüfung: Keiner erwartet, dass Bewerber ohne Unterlagen und Notizblock zum Gespräch erscheinen. Stattdessen kann dies sogar den Eindruck einer schlechten Vorbereitung erwecken und sollte deshalb eher vermieden werden. Es ist vollkommen in Ordnung und gerne gesehen, sich Informationen über den Arbeitgeber, die Gesprächspartner und insbesondere Rückfragen zum Gespräch und zum Unternehmen zu notieren. Auch während des Gespräches können Bewerber also Notizen machen und so später im Verlauf des Vorstellungsgesprächs darauf zurückkommen. Wichtig ist, Aufzeichnungen, die im Vorhinein gemacht werden, gut zu verinnerlichen – schließlich sollte im Gespräch nicht vom Notizzettel abgelesen werden. Es ist stattdessen ratsam, während des Gesprächs hauptsächlich Blickkontakt mit dem Gesprächspartner zu halten und die Notizen lediglich als Unterstützung – und nicht als eine Art Gesprächsprotokoll – zu nutzen.

Übrigens: Sich vor und während des Gesprächs Notizen zu machen, zeigt nicht nur Interesse und Engagement, sondern vermittelt dem Arbeitgeber auch den Eindruck, dass der Bewerber Informationen effektiv erfassen und verarbeiten kann. Das kann einen positiven Eindruck hinterlassen und dafür sorgen, dass die Gesprächsinhalte nach dem Termin besser im Gedächtnis bleiben.

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Das richtige Outfit

Die Wahl der angemessenen Kleidung spielt eine bedeutende Rolle im Vorstellungsgespräch und sollte bei der Vorbereitung deshalb unbedingt berücksichtigt werden. Durch die richtige Kleidung beweisen Bewerber nicht nur ein Verständnis für die Branche, sondern zeigen auch ihren idealen Fit zum Unternehmen. Dabei geht es übrigens nicht nur um die Kleidung, sondern auch um die Frisur und gegebenenfalls um ein passendes Make-up. Eine unangemessene Kleidung im Vorstellungsgespräch kann von Anfang an einen negativen Eindruck vermitteln und darauf hinweisen, dass der Bewerber nicht zum potenziellen Arbeitgeber passt oder sich keine Gedanken gemacht hat. Die Bedeutung der Kleidung im Vorstellungsgespräch sollte deshalb keinesfalls unterschätzt werden: Durch die Kleiderwahl zeigen Bewerber subtil Respekt, Zugehörigkeit, Empathie und nicht zuletzt ihre eigenen Ansprüche.

Der Dresscode sollte zur Branche und zur Position passen – es ist jedoch auch wichtig, dass der Kandidat sich in seinem Outfit wohlfühlt und nicht verkleidet wirkt. Tipp: Im Zweifelsfall ist es besser, etwas overdressed zu sein als underdressed. Welche Kleidungsstücke eignen sich konkret? Für Frauen gilt: Mit einem Blazer, einer Bluse und schicken Ballerinas macht man nichts verkehrt. Die Haare sollten ordentlich, beispielsweise in einem Zopf, frisiert werden und nicht ins Gesicht hängen. Auf viele oder auffällige Accessoires sollten Bewerberinnen besser verzichten – hier gilt das Motto: weniger ist mehr.

Für Herren eignet sich ein ordentliches Hemd mit Jackett, Lederschuhen und – je nach Branche – eine Krawatte. Die Haare sollten frisch gewaschen und gepflegt sein, ebenso der Bart. Natürlich gilt sowohl für Frauen als auch für Männer: Das passende Outfit kann je nach Branche, Unternehmen und Job variieren. Während in klassischen Unternehmen wie einer Bank oder einer Kanzlei viel Wert auf schicke Kleidung gelegt wird, ist das in einem Vorstellungsgespräch für ein Start-Up deutlich weniger wichtig.

Körpersprache und Formulierungen

Bewerber sollten niemals die richtige Körpersprache, Mimik und Gestik während eines Vorstellungsgespräches unterschätzen. All diese Elemente sind für den ersten Eindruck entscheidend und können lange im Gedächtnis bleiben. Experten im Personalwesen wissen, dass ein fehlender Blickkontakt oder ein schwacher Händedruck als Nachteil bei der Bewerbung gewertet werden können. Es ist deshalb unerlässlich, vor dem Vorstellungsgespräch die Körpersprache zu trainieren und auf ein selbstbewusstes, aber freundliches Auftreten zu achten. Üben können Bewerber dies beispielsweise vor dem Spiegel oder durch Aufnehmen eines Hand-Videos. Dabei sollten auch die Bewegungen der Hände nicht vernachlässigt werden: Kleine nervöse Gesten wie das Herumspielen mit den Fingern oder Haaren vermitteln Nervosität und sollten unbedingt vermieden werden. Besser ist eine aufrechte Haltung, ausreichend Körperspannung und langsame, bewusste Bewegungen sowie eine ruhige Stimme. Das strahlt nicht nur Selbstbewusstsein aus, sondern vermittelt auch Professionalität.

Natürlich gilt: Nicht jeder Mensch ist in Bezug auf Körpersprache Experte und Personaler wissen nur zu gut, wie nervös Bewerber vor einem Bewerbungsgespräch sind. Dennoch sollte die Körpersprache wenigstens so weit kontrolliert werden, dass keine falschen Signale wie Desinteresse oder Langweile ausgesendet werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich auch, Formulierungen für bestimmte Phasen des Bewerbungsgesprächs – beispielsweise die Begrüßung, die Verabschiedung und die Selbstpräsentation – vor dem Spiegel zu üben.

Die Organisation

Eine gründliche Vorbereitung vor dem Vorstellungsgespräch ist auch in Hinblick darauf entscheidend, dass der Bewerber nicht nur gut vorbereitet, sondern auch pünktlich zum Termin erscheint. Zunächst einmal ist es wichtig, den genauen Ort des Vorstellungsgesprächs zu kennen und herauszufinden, wie man am besten dorthin gelangt. Dazu ist es unerlässlich, sich im Voraus über die Adresse und gegebenenfalls über Parkmöglichkeiten oder die beste öffentliche Verkehrsanbindung zu informieren. Zudem sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, um eventuelle Verzögerungen zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass es vor dem Termin nicht zu Hektik kommt.

Des Weiteren ist es entscheidend, alle erforderlichen Unterlagen vor dem Gespräch zu sammeln und sicherzustellen, dass sie vollständig und in ordentlichem Zustand sind. Dazu gehören die Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf, Anschreiben, Zeugnisse und Referenzen. Diese sollten geordnet in einer Mappe oder einem Aktenordner bereitliegen, sodass bei Bedarf schnell darauf zugegriffen werden kann.

Vorstellungsgespräch auf Englisch vorbereiten

Mittlerweile erfordern viele Jobs internationales Handeln und auch viele Arbeitgeber führen Englisch als Unternehmenssprache, um alle Mitarbeiter einzubinden. Dementsprechend kommt es nicht selten vor, dass ein Vorstellungsgespräch – zumindest teilweise – auf Englisch geführt wird. In diesem Falle sollte die Vorbereitung auf das Gespräch um einige weitere Aspekte ergänzt werden:

  • Die Bewerbungsunterlagen sollten im besten Fall ins Englische übersetzt werden – so können wichtige Begriffe auf Englisch gelernt werden.
  • Zur Vorbereitung sollte die englischsprachige Website des Arbeitgebers genutzt werden, um auch hier weitere wichtige Vokabeln zu sammeln.
  • Zudem sollten Bewerber sich das Fachvokabular der Branche aneignen, beispielsweise über Fachbeiträge, Lexika oder Blogs.

Vorstellungsgespräch Ablauf: 5 typische Phasen

Besonders hilfreich bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist der Fakt, dass die meisten Gespräche nach einem ähnlichen Muster verlaufen. So können sich Bewerber auf typische Fragen und Abläufe vorbereiten und fühlen sich der ungewohnten Situation weniger ausgeliefert. Ein typisches Vorstellungsgespräch läuft nach folgendem Schema ab:

Phase 1: Smalltalk

Der Smalltalk zu Beginn des Vorstellungsgesprächs hat eine wichtige Funktion und dauert in der Regel etwa fünf Minuten. In dieser Phase geht es darum, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen und erste Kontakte zu knüpfen. Zu Beginn erfolgt eine kurze Begrüßung, bei der sich alle anwesenden Personen höflich die Hand reichen und vorstellen. Bewerber sollten hier ihren Namen nennen und gegebenenfalls auch den Berufstitel, um direkt eine persönliche Verbindung herzustellen. Im Anschluss an die Begrüßung ist es üblich, eine Frage nach der Anreise und dem Befinden zu stellen. Kandidaten werden hier beispielsweise gefragt, ob die Anreise problemlos verlaufen ist oder ob sie einen guten Tag hatten. Dies zeigt Interesse an der Person und signalisiert, dass der Gesprächspartner eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen möchte. Meist fragt der Personalverantwortliche zu diesem Zeitpunkt ebenfalls, ob der Gesprächspartner etwas trinken möchte, wie beispielsweise Wasser oder Kaffee.

Es ist von Anfang an wichtig, während des Smalltalks und der Begrüßung auf eine angemessene Körpersprache zu achten. Ein freundliches Lächeln, Blickkontakt und eine aufrechte Haltung signalisieren Offenheit und Interesse. Bewerber können so bereits zu Beginn des Gesprächs eine positive und entspannte Stimmung und eine vertrauensvolle Basis für den weiteren Verlauf des Termins schaffen. In Vorbereitung auf diese Phase des Vorstellungsgesprächs können sich Bewerber auf typische Smalltalk-Themen vorbereiten, wie zum Beispiel aktuelle Ereignisse, das Wetter oder persönliche Interessen. Es ist immer hilfreich, vorab ein paar mögliche Fragen oder Themen im Hinterkopf zu haben, um das Gespräch in Gang zu bringen. Der Smalltalk ist der ideale Einstieg in das Vorstellungsgespräch, da er eine entspannte Atmosphäre schafft und den Gesprächspartnern die Möglichkeit gibt, sich zunächst kennenzulernen. Kandidaten sollten diese Phase deshalb unbedingt nutzen, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen und sich auf das weitere Gespräch einzustellen.

Phase 2: Kennenlernen

Die zweite Phase des Vorstellungsgesprächs widmet sich dem gegenseitigen Kennenlernen und dauert in der Regel etwa fünfzehn Minuten. In dieser Phase erhalten Bewerber wichtige Informationen über den Arbeitgeber, das Unternehmen und die spezifische Position, für die sie sich beworben haben. Zu Beginn stellt sich der Arbeitgeber oder ein Vertreter des Unternehmens – beispielsweise ein Personalverantwortlicher – vor. Dies dient dazu, dem Kandidaten einen Überblick über das Unternehmen zu geben und einen Einblick in seine Struktur und Organisation zu ermöglichen. Bewerber erfahren hier beispielsweise, seit wann das Unternehmen besteht, welche Produkte oder Dienstleistungen es anbietet und wie viele Mitarbeiter beschäftigt sind.

Im Anschluss daran wird häufig die Unternehmenskultur thematisiert. Hier erfahren Bewerber mehr über die Werte, die das Unternehmen vertritt, und welche Besonderheiten in der Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens bestehen. Dies können beispielsweise Aspekte wie eine offene Kommunikation, Teamarbeit oder Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung sein. Die Informationen über die Unternehmenskultur helfen dabei, besser einzuschätzen, ob sich ein Kandidat in diesem Umfeld wohlfühlen würde – und ob er grundsätzlich mit den Werten des Unternehmens übereinstimmt.

Selbstverständlich wird im Laufe des Gesprächs auch eine detaillierte Beschreibung der Position und der Stelle gegeben. Der Arbeitgeber erklärt dem Bewerber die Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die mit der Position einhergehen, und welche Qualifikationen und Fähigkeiten für diese Stelle erforderlich sind. Zudem werden auch Informationen über die Teamstruktur und mögliche Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens ausgetauscht. Während dieser Phase des Gesprächs haben Kandidaten auch die Möglichkeit, gezielte Fragen zu stellen, um weitere Einblicke in das Unternehmen und die Position zu erhalten. Es ist ratsam, im Voraus einige Fragen vorzubereiten, um das Interesse und die persönliche Motivation zu zeigen. Dadurch wird dem Arbeitgeber signalisiert, dass der Bewerber sich intensiv mit der Stelle auseinandergesetzt hat und ernsthaftes Interesse an einer Zusammenarbeit hat.

Bewerber sollten sich während dieses wichtigen Teils des Bewerbungsgespräches unbedingt Notizen machen, um wichtige Informationen festzuhalten und später darauf Bezug nehmen zu können. Dies zeigt Engagement und Aufmerksamkeit – und ist für den weiteren Verlauf des Gesprächs sinnvoll. Die Kennenlernphase bietet Bewerbern die Möglichkeit, sich weiter mit dem Unternehmen und der Position vertraut zu machen. Deshalb sollte sie sinnvoll genutzt werden, um einen tieferen Einblick in die Arbeitsumgebung und die mögliche Rolle im Unternehmen zu erhalten. Zudem bietet diese Phase auch eine gute Gelegenheit, die persönliche Eignung und Motivation für die Position zu unterstreichen und erste Fragen zu klären.

Phase 3: Selbstpräsentation

In der dritten Phase des Vorstellungsgesprächs erfolgt normalerweise die Selbstpräsentation, die etwa zehn Minuten dauert. Wie bereits im vorherigen Abschnitt des Artikels thematisiert, haben Bewerber hier die Möglichkeit, ihren bisherigen beruflichen Werdegang, wichtige Meilensteine und Erfolge sowie ihre Stärken in Bezug auf die angestrebte Position zu präsentieren – und das möglichst kurz und knapp. In der Regel beginnt die Selbstpräsentation mit einer kurzen Vorstellung und einem Überblick über den bisherigen beruflichen Werdegang. Dies umfasst unter anderem die Ausbildung, relevante Studiengänge und beruflichen Stationen. Kandidaten können auch kurz auf Projekte oder Tätigkeiten eingehen, die für die angestrebte Position relevant sind – jedoch sollte darauf geachtet werden, die Informationen präzise und strukturiert zu präsentieren, um einen klaren Überblick über die bisherige Karriere zu bieten.

Im Anschluss daran können kurz und knapp wesentliche Meilensteine und Erfolge genannt werden, die in der beruflichen Laufbahn erreicht wurden. Dies können beispielsweise herausragende Projektergebnisse, Auszeichnungen oder auch Beförderungen sein. Betonen kann man dabei insbesondere jene Erfolge, die einen direkten Bezug zur angestrebten Position haben und dahingehend die Fähigkeiten und Leistungsfähigkeit unterstreichen. Ein wichtiger Teil der Selbstpräsentation ist die Betonung der persönlichen Stärken in Bezug auf die Stelle.

Dazu ist es entscheidend, diejenigen Fähigkeiten, Eigenschaften oder Kompetenzen herauszufiltern, die besonders relevant und vorteilhaft für die angestrebte Position sind. Statt die Stärken einfach nur aufzuzählen ist es sinnvoll zu betonen, wie diese Stärken dazu beitragen können, die Anforderungen der Stelle zu erfüllen und einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Am besten werden die Aussagen direkt mit konkreten Beispielen aus der beruflichen Erfahrung belegt.

Tipp: Bewerber sollten darauf achten, während der Präsentation selbstbewusst, authentisch und strukturiert aufzutreten. Es sollte unbedingt vermieden werden, den Lebenslauf einfach nur zu wiederholen – stattdessen werden die relevanten Aspekte hervorgehoben und eine Verbindung zu den Anforderungen der Stelle hergestellt.

Phase 4: Rückfragen

In der dritten Phase des Bewerbungsgespräches nehmen sich die Gesprächsführer in aller Regel etwa zehn Minuten Zeit für Rückfragen. Hier haben Kandidaten die Chance, dem Arbeitgeber noch einmal gezielte Fragen zur Stelle, den Erwartungen und den Entwicklungschancen zu stellen. Aber auch Fragen in Bezug auf das weitere Vorgehen im Bewerbungsprozess können hier geklärt werden. Viele Bewerber nutzen die Möglichkeit, um noch einmal vertieft auf die Inhalte und Anforderungen des Jobs einzugehen und Informationen über konkrete Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten zu erhalten. Das zeigt nicht nur Interesse, sondern ermöglicht es Kandidaten auch herauszufinden, ob die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen damit übereinstimmen.

Auch Fragen zu den Erwartungen des Arbeitgebers und zur konkreten Leistungsbewertung können hier gestellt werden, ebenso wie Fragen nach den Zielsetzungen für die Position. Das hilft dabei, die eigenen Ziele und Erwartungen mit den Vorstellungen des Arbeitgebers abzugleichen und suggeriert gleichzeitig das Interesse an einer langfristigen, erfolgreichen Zusammenarbeit. Neben den Anforderungen zum Job ist es auch wichtig, nach den Entwicklungschancen, beispielsweise berufliche Weiterentwicklungen, Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten, zu fragen. Das signalisiert Ambitionen und Engagement für die persönliche und berufliche Entwicklung und zeigt zudem, dass der Bewerber Interesse an Wachstum und Karriereentwicklung hat.

Tipp: Bei der Formulierung der Fragen sollte darauf geachtet werden, dass sie gut durchdacht und spezifisch sind. Vermieden werden sollten allgemeine Fragen, die bereits durch die Recherche vor dem Vorstellungsgespräch beantwortet werden konnten. Es empfiehlt sich zudem, im Voraus eine Liste mit möglichen Fragen vorzubereiten, die während des Gesprächs gestellt werden können. So kann der Gesprächsverlauf aktiv mitgestaltet und die Neugierde und Vorbereitung demonstriert werden.

Phase 5: Abschluss

Die Abschlussphase des Vorstellungsgesprächs ist eine kurze, aber wichtige Phase, die etwa fünf Minuten dauert. In diesem Teil des Gesprächs geht es darum, sich für das Gespräch zu bedanken, weitere Schritte und Fristen zu klären und sich zu guter Letzt höflich zu verabschieden. Bewerber sollten an dieser Stelle einen aufrichtigen Dank an die Gesprächspartner richten und sich für die Zeit und die Gelegenheit des Kennenlernens bedanken. Es gilt: Eine positive und dankbare Haltung am Ende des Gesprächs hinterlässt einen guten Eindruck und zeigt Höflichkeit.

Im Anschluss daran ist es wichtig, die nächsten Schritte und eventuelle Fristen zu klären. Hier können bisher ungeklärte Fragen nach dem geplanten Zeitrahmen für die Entscheidungsfindung und wann mit einer Rückmeldung gerechnet werden kann, gestellt werden. Falls bereits Informationen über die nächsten Schritte vorliegen – wie zum Beispiel die Bitte um Einreichung zusätzlicher Unterlagen – kann auch hierzu eine erneute Nachfrage sinnvoll sein. Zum Abschluss des Gesprächs verabschieden sich alle anwesenden Personen höflich voneinander. Bewerber sollten sich erneut für die Gelegenheit bedanken und betonen, wie sehr sie sich über die Möglichkeit freuen würden, ein Teil des Unternehmens zu werden. Jetzt ist schließlich die letzte Chance, die Begeisterung für den Job und das Unternehmen auszudrücken und einen positiven letzten Eindruck zu hinterlassen.

Auch während des Abschlusses des Vorstellungsgesprächs gilt es, auf die Körpersprache zu achten und Blickkontakt zu halten – eine selbstbewusste und positive Ausstrahlung bis zum Ende des Gesprächs unterstreicht die Professionalität und Begeisterung. Nach dem Gespräch sollten Bewerber nicht vergessen, ihre Notizen zu überprüfen und wichtige Informationen zu dokumentieren. Auch lohnt es sich, weitere Notizen über die Inhalte des Gesprächs, mögliche Fragen, die gestellt wurden, und andere relevante Details zu machen. Dies kann später dabei helfen, das Gespräch zu reflektieren und sich auf mögliche Folgegespräche oder Rückmeldungen vorzubereiten.

Rückfragen im Vorstellungsgespräch – das gilt es zu beachten

Die Phase der Rückfragen bietet eine wertvolle Gelegenheit, weitere Informationen zu erlangen und das eigene Interesse an der Position zu verdeutlichen. Bewerber sollten diese Zeit deshalb nutzen, um gezielte Fragen zu stellen, die das Verständnis für Unternehmen und Position vertiefen und aktiv zum Gespräch beitragen. Dadurch merken Arbeitgeber, dass der Bewerber nicht nur an einer kurzfristigen Anstellung interessiert ist, sondern auch an einer langfristigen und erfüllenden beruflichen Perspektive. Es reicht also nicht aus, im Bewerbungsgespräch lediglich auf Fragen des Arbeitgebers zu antworten. Erst durch Rückfragen wird das Jobinterview zu einem richtigen Gespräch und die persönliche Motivation unter Beweis gestellt. Mit folgenden Fragen machen Bewerber im Vorstellungsgespräch nichts verkehrt:

  • Welche Tätigkeiten stehen an erster Stelle und welche sind die bedeutendsten Herausforderungen in dieser Position?
  • Welche Aspekte schätzen Sie besonders an diesem Unternehmen?
  • Können Sie mir näher erläutern, wie sich das Team für diese Position zusammensetzt?
  • Können Sie einen Überblick über die zukünftigen Herausforderungen des Unternehmens geben?
  • Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet die Stelle?
  • Welche Benefits bietet das Unternehmen für Mitarbeiter?
  • Wie ist die grundsätzliche Arbeitsatmosphäre im Unternehmen?
  • Gibt es Möglichkeiten in Hinblick auf Home Office oder flexible Arbeitszeiten?

Bewerbungsgespräch – Fragen & Antworten

Während des Vorstellungsgesprächs werden eine Reihe an Fragen an den Bewerber gerichtet – schließlich ist das Gespräch nicht nur ein gegenseitiges Kennenlernen, sondern auch eine intensive Prüfung der Eignung des Bewerbers. Glücklicherweise gibt es typische Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer wieder gestellt werden. Auf diese sollten sich Bewerber bereits im Vorfeld passende Antworten überlegen, um in der Situation ruhig und vorbereitet antworten zu können. Im Folgenden stellen wir einige typische Fragen im Vorstellungsgespräch und mögliche Antworten vor:

Warum sind sie auf der Suche nach einem neuen Job?

Hier gilt es, klarzustellen, welche Motivation hinter der Jobsuche steht. Es bietet sich beispielsweise an zu erklären, dass eine neue Herausforderung gewünscht wird und starkes Interesse am Arbeitgeber besteht – schlecht über den alten Arbeitgeber zu reden, sollte hingegen vermieden werden.

Könnten Sie Ihre persönlichen Stärken und Entwicklungsbereiche beschreiben?

Hier empfiehlt es sich, Stärken zu nennen, die sich auf die aktuelle Stelle beziehen. Schwächen, die für die Stelle ungeeignet erscheinen, sollten nicht angesprochen werden.

Welchen Mehrwert bringen Sie für unser Unternehmen?

Kreativität, Teamfähigkeit oder Kommunikationsstärke – hier bieten sich eine Reihe an Eigenschaften, Erfahrungen und Qualifikationen als Antwort an, die zur jeweiligen Position passen.

Wie verhält es sich mit Ihren Lohnvorstellungen?

Diese Frage sollte unbedingt beantwortet werden, auch wenn das zunächst als eine Herausforderung erscheint. Es gilt: Bewerber sollten hier ehrlich sein, ohne es mit den Forderungen zu übertreiben. Es ist sinnvoll, im Vorhinein eine Recherche über entsprechende Gehälter in der Branche durchzuführen.

Vorstellungsgespräch per Telefon

Auch wenn es zunächst nicht so erscheinen mag: Auch ein Vorstellungsgespräch per Telefon erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen. Auch wenn der Gesprächspartner einen nicht vollständig sehen kann, ist es dennoch wichtig, sich in gepflegter Kleidung zu präsentieren. Bei Skype-Interviews sollten Bewerber zudem auf eine gute Beleuchtung und einen aufgeräumten sowie neutralen Hintergrund achten. Es sollte sichergestellt werden, dass während des Gesprächs keine Störung erfolgt, um eine konzentrierte und störungsfreie Atmosphäre zu gewährleisten. Auch der Computer und die Internetverbindung sollten im Voraus getestet werden, damit das Gespräch in technischer Hinsicht einwandfrei abläuft.

Auf einen Blick: Do’s and Dont’s für das Jobinterview

Do’s

  • Eine gründliche Vorbereitung
  • Pünktlich erscheinen, das heißt: weder zu früh noch zu spät
  • Gegebenenfalls Materialien wie Arbeitsproben mitbringen
  • Ehrlich, authentisch, natürlich auftreten und Interesse während des Gesprächs zeigen
  • Geschickt die Stärken betonen
  • Gezielte und gut überlegte Rückfragen stellen

Dont’s

  • Den Ton angeben oder den Gegenüber nicht ausreden lassen
  • Unpassende Kleidung tragen
  • Auswendig gelernte Monologe wiederholen
  • Zu ausführlich über Schwächen reden
  • Zu selbstbewusst und arrogant auftreten
  • Nach sofortiger Beförderung fragen
  • Bei Lücken im Lebenslauf lügen

Nach dem Jobinterview – abwarten oder nachfragen?

Nach Beendigung des Vorstellungsgesprächs fragen sich viele Bewerber verständlicherweise, ob das Interview gut gelaufen ist. Dennoch gilt: Sobald das Vorstellungsgespräch vorbei ist, ist es wichtig, geduldig zu sein und abzuwarten. Kommt jedoch nach einer längeren Zeit kein Feedback, können Bewerber definitiv nachfragen– entweder per E-Mail oder noch besser telefonisch. Falls eine Absage ohne Begründung erfolgt, sollten Kandidaten den gesamten Bewerbungsprozess reflektieren und darüber nachdenken, wie sie sich beim nächsten Mal verbessern können.

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Fazit

Es wird deutlich: Eine gründliche Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist wichtig, um die individuellen Chancen auf die neue Stelle zu erhöhen und einen guten Eindruck beim potenziellen Arbeitgeber zu hinterlassen. Deshalb sollten sich Bewerber intensiv mit dem Unternehmen, dem ausgeschriebenen Job und den eigenen Qualifikationen auseinandersetzen und gezielte Recherche betreiben. Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist auch die körperliche und mentale Vorbereitung von großer Bedeutung. Die Wahl der angemessenen Kleidung, das Einüben einer überzeugenden Körpersprache und das Training von Selbstpräsentation und Rückfragen können das Selbstbewusstsein stärken und den Gesprächsverlauf positiv beeinflussen.

FAQ

Auf welche Fragen sollte man sich bei einem Vorstellungsgespräch vorbereiten?

Die häufigsten fünf Fragen beim Vorstellungsgespräch:

  • Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
  • Warum sollten wir Sie für den Job auswählen?
  • Warum wollen Sie gerade bei uns arbeiten?
  • Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
  • Weshalb möchten Sie Ihren aktuellen Job verlassen?

Wie punktet man beim Vorstellungsgespräch?

Bei einem Vorstellungsgespräch sollten einige Grundregeln beachtet werden, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Dazu gehören vor allem:

  • Ausreichende Vorbereitung
  • Pünktliches Erscheinen
  • Selbstbewusstes und freundliches Auftreten
  • Körpersprache und Tonalität beachten
  • Interesse und Eigeninitiative zeigen
  • Höfliche Verabschiedung

 

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