Was ist eine Leihfirma: alle wichtigen Informationen
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Was ist eine Leihfirma: alle wichtigen Informationen

Heutzutage gibt es viele verschiedene Arbeitsmodelle. Sehr verbreitet ist mittlerweile auch die Zeit- oder Leiharbeit. Sie können bei einer Leiharbeitsfirma angestellt sein und so einen Arbeitseinsatz nach dem anderen erhalten. Eine gute Leihfirma zeichnet sich dadurch aus, dass die Interessen ihrer Kunden an erster Stelle stehen. Doch was genau ist eigentlich eine Leihfirma und wo liegen die Vorteile für Arbeitnehmer? Auf diese Fragen gehen wir im folgenden Artikel ein und erklären darüber hinaus, wie Sie am besten eine kompetente Leihfirma finden, die zu Ihren Wünschen passt.

Wie funktioniert eine Leihfirma?

Das Prinzip von Zeitarbeit ist einfach erklärt, denn es beschreibt ein Dreiecksverhältnis zwischen einem Zeitarbeitsunternehmen, Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die Zeitarbeitsfirma wird auch als Entleiher bezeichnet, da sie Unternehmen mit Arbeitskräften versorgt, die gerade auf der Suche nach einem Job sind. Möchten Sie als Leiharbeiter arbeiten, setzt das voraus, dass Sie Ihren Arbeitsvertrag mit der Leihfirma abschließen.

Was macht man in einer Leihfirma?

Sofern Sie in einer Leihfirma angestellt sind, werden Sie demnach nicht in dieser tätig, sondern erhalten Arbeitseinsätze, die zu Ihren Qualifikationen und Fähigkeiten passen, in anderen Unternehmen. Oftmals sind Zeitarbeiter (für einfache Tätigkeiten verantwortlich oder werden als Helfer eingesetzt. In den Betrieben gehen sie dann den Festangestellten zur Hand, müssen aber nicht deren gesamte Tätigkeitsbereiche übernehmen. Ein Großteil der Zeitarbeitnehmer arbeitet in der Elektro- und Metallbranche. Doch auch in den Bereichen Logistik, Verkehr und Sicherheit werden Zeitarbeiter gern eingesetzt. In der Dienstleistungsbranche ist seit Längerem ein Anstieg von Zeitarbeitskräften zu bemerken. Es ist vorauszusehen, dass der Anteil von Zeitarbeitnehmer in Zukunft weiter ansteigen wird, was vor allem auf die Vorteile der Zeitarbeit zurückzuführen ist, die sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber bestehen und auf die wir im Folgenden noch eingehen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Zeitarbeit und Leiharbeit?

Leiharbeit ist ein anderes Wort für Zeitarbeit, bedeutet aber dasselbe. Darunter versteht man, dass Arbeitnehmer bei einem Verleihunternehmen angestellt sind und verschiedenen Unternehmen (Entleihern) auf bestimmte Zeit überlassen werden. Dabei liegen die Rechte und Pflichten des Arbeitgebers (einschließlich Bezahlung) jedoch ausschließlich beim Verleiher. Um ein Verleiher sein zu dürfen, benötigt man eine Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung, auch AÜG-Lizenz genannt. Diese wird auf Antrag von der Bundesagentur für Arbeit ausgestellt. Bevor Sie sich für ein Zeitarbeitsunternehmen als Arbeitgeber entscheiden, sollten Sie es auf die besagte Lizenz hin überprüfen.

Ursprünglich wurde dieses Arbeitsmodell eingeführt, um es Unternehmen zu ermöglichen, besonders arbeitsreiche Zeiten abzudecken, ohne dafür neues Personal einstellen zu müssen. Lange Zeit galt sie als großer Teil des Niedriglohnbereichs, doch darauf folgten neue Vorgaben im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) und erfolgreich durchgeführte Tarifpolitik. Mittlerweile kommt es in der Leiharbeit zu Entwicklungen, mit denen man auf die neuen Herausforderungen des Arbeitsmarktes reagiert (beispielsweise den Mangel an Fachkräften und Spezialisten). Das ist ein wichtiger Grund dafür, warum Zeit- und Leiharbeit heute einen besseren Ruf genießt.

Vorteile von Leihfirmen für Arbeitnehmer

Heute kann Zeitarbeit also eine echte Alternative für Arbeitnehmer sein, die viele Vorteile mit sich bringt. Nicht nur in Krisenzeiten kann Zeitarbeit eine echte Chance darstellen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Heutzutage ist die Suche nach einem Job mit vielen unwägbaren Herausforderungen verbunden. Durch kompetente Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen erhalten Arbeitssuchende Hilfe bei Bewerbungen und wertvolle Tipps für Vorstellungsgespräche. Weitere gute Argumente sind die mit der Zeitarbeit einhergehende finanzielle Sicherheit, verbunden mit einer zuverlässigen und pünktlichen Bezahlung. Zudem gibt es auch einen Mindestlohn bei einer Leihfirma. Mehr zu den wichtigsten Vorteilen vom Modell Zeitarbeit haben wir im Folgenden für Sie zusammengetragen.

Einen Fuß in die Tür bekommen

Der aktuelle Arbeitsmarkt bringt viele Herausforderungen mit, denen man sich als Arbeitssuchende/r stellen muss. Das kann vor allem dann schwer sein, wenn man gerade frisch von der Uni kommt oder eine Ausbildung absolviert hat und die erste Anstellung in einem passenden Unternehmen anstrebt. Durch Zeitarbeit kann man jedoch einen „Fuß in die Tür“ bekommen, sofern man bei Arbeitseinsätzen mit Fleiß und Motivation überzeugt. Häufig ist es schon vorgekommen, dass Zeitarbeiter nach einem erfolgreichen Arbeitseinsatz in eine Festanstellung übernommen wurden. Sie möchten sich erfolgreich bei einem Zeitarbeitsunternehmen bewerben? Dann helfen wir Ihnen gern mit unserer Bewerbungsvorlage für eine Leihfirma.

Sichere Anstellung

In unserer modernen Arbeitswelt werden vermehrt Minijobs und befristete Projektstellen angeboten. Eine Festanstellung ist demnach viel wert. Bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt zu sein, bedeutet meist, von einer unbefristeten Festanstellung zu profitieren – befristet sind dann jeweils nur die verschiedenen Arbeitseinsätze. Und selbst dann, wenn gerade mal kein Arbeitseinsatz zur Verfügung stehen sollte, muss man sich um die Bezahlung keine Sorgen machen. Diese Zeiten werden vom Leihunternehmen mit regelmäßigen Lohnfortzahlungen überbrückt. Ihr Arbeitgeber und Ansprechpartner ist dann immer das Zeitarbeitsunternehmen. Dieses verleiht sie an Unternehmen, die gerade Bedarf an Arbeitskräften haben. Das kann zum Beispiel durch krankheitsbedingte Ausfälle von Angestellten oder eine hohe Auftragslage der Fall sein.

Bezahlung nach Tarif

Für Zeitarbeiter gibt es eigene Tarifverträge. Diese sind nach Berufserfahrung und Qualifikation gestaffelt. In der Metall- und Elektroindustrie und auch verschiedenen anderen Branchen, zum Beispiel in der Holz-, Papier-, Kunststoff- und Chemie-Industrie, kann man zudem von Branchenzuschlägen profitieren. Ein großer Vorteil ist, dass die Tariflöhne transparent und fair gestaltet sind, sodass Sie von Anfang an gut nachvollziehen können, wie viel Gehalt Ihnen zusteht. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Verdienst in einer Leihfirma.

Welche Vorteile hat Zeitarbeit für Unternehmen?

Doch nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber profitieren von der Zeitarbeit, sprich dem Ausleihen von Arbeitskräften bei Bedarf. Damit erlangen sie nicht nur Flexibilität, sondern sind auch auf lange Sicht gut abgesichert.

Abfederung von Auftragsspitzen

Temporäre Auftragsspitzen kommen zum Beispiel durch Ereignisse wie den Winter- und Sommerschlussverkauf, Black Friday und Cyber Monday, Ostern oder Weihnachten zustande. Damit verbunden sind Herausforderungen, wie das Auffüllen und Befüllen von Lagern und Regalen. Vor allem im Handel, in Herstellungsbetrieben und in der Logistikbranche kann es dann zu Personalengpässen kommen. An dieser Stelle kommen qualifizierte Zeitarbeiter zum Einsatz, die den Mangel an Festangestellten ausgleichen und verhindern, dass die Prozesse im Unternehmen ins Stocken geraten. Zeitarbeiter haben den entscheidenden Vorteil, dass sie sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen können. Sie sind es gewohnt, von einem Arbeitseinsatz zum nächsten zu springen und benötigen in der Regel nur kurze Einarbeitungsphasen. Unternehmen sparen damit nicht nur Geld, sondern auch Kapazitäten, die sie stattdessen für ihr Kerngeschäft aufwenden können.

Zugriff auf einen großen Talentpool

Zeitarbeitsfirmen haben in der Regel einen großen Pool an potenziellen Arbeitskräften zu bieten. Hinzu kommt, dass sie die Fähigkeiten und Qualifikationen ihrer Angestellten genau kennen und demzufolge auswählen können, wer am besten für einen Arbeitseinsatz geeignet ist. Wenn Unternehmen Zeitarbeitsfirmen nutzen, dann lagern sie auch die Aufgaben rund um Personaleinstellung und das Recruiting aus. So sparen sie damit verbundenen Stress und können sich sicher sein, dass ihnen ausschließlich passende Arbeitskräfte zugeteilt werden.

Schnelligkeit & Flexibilität

Das Arbeitsleben ist geprägt von engen Terminplänen, Auftragsschwankungen und zeitlich begrenzten Projekten. Dabei handelt es sich zwar meist um Ausnahmesituationen. Diese können jedoch dazu führen, dass das eigene Personal überfordert ist. Häufig passiert das dadurch, dass Arbeitskräfte aus dem Stammpersonal nur noch dort eingesetzt werden, wo gerade die meiste Arbeit ansteht. Die unvermeidliche Folge: Andere Aufgaben bleiben liegen und gewohnte Arbeitsprozesse geraten ins Stocken. Kurzfristige Personalengpässe können mithilfe einer Leiharbeitsfirma ausgeglichen werden – das bringt Unternehmen nicht nur die notwendige Flexibilität im Alltag, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass alle Aufträge wie gewohnt fertiggestellt werden können.

Wie viele Tage Urlaub hat man bei einer Leihfirma?

In Deutschland hat jeder Beschäftigter Anspruch auf Erholungsurlaub. Im Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) ist das geregelt. Der gesetzlich vorgeschriebene Erholungsurlaub muss zudem vom Arbeitgeber bezahlt werden. Die gesetzliche Regelung gilt dabei ausnahmslos für alle: für Minijobber, Teilzeitangestellte, aber auch für Zeitarbeitnehmer. Wie im Falle aller anderen Arbeitsmodelle auch müssen bestimmte Bedingungen für den Urlaubsanspruch erfüllt sein. Wenn Sie als Leiharbeiter das erste Mal in einem Kalenderjahr an ein Unternehmen entliehen werden, müssen Sie zunächst die sogenannte Wartezeit erfüllen, welche meist einen Arbeitszeitraum von sechs Monaten beträgt. Nach Ablauf dieser Zeit besteht dann der volle Urlaubsanspruch.

Demnach ist die Anzahl der Anstellungsmonate in einer Zeitarbeitsfirma entscheidend. Pro Arbeitsmonat dürfen Leiharbeiter nur ein Zwölftel ihres Jahresurlaubs beanspruchen, wenn Sie ausscheiden, bevor die Wartezeit abgeschlossen wurde. Bei Beantragung des Urlaubes gibt es für Zeitarbeiter zudem eine Besonderheit zu beachten: Fakt ist, dass in erster Linie der Entleiher den Urlaubswünschen zustimmen muss. Dennoch ist das Zeitarbeitsunternehmen in jedem Fall darüber zu informieren. Die Anzahl der Urlaubstage ist bei der Zeitarbeit zusätzlich von der ununterbrochenen Betriebszugehörigkeit abhängig. Durch den Tarifvertrag geregelt stehen Leiharbeitnehmern mehr Urlaubstage zu, als im Bundesurlaubsgesetz mindestens vorgeschrieben sind. So stehen ihnen im ersten Jahr 25 freie Arbeitstage zu, im zweiten und dritten Jahr bereits 27 Arbeitstage, und ab dem vierten Jahr schließlich 30 Arbeitstage sein.

Was bedeutet das Arbeitszeitkonto in der Zeitarbeit?

Üblich sind in der Zeitarbeit sogenannte Arbeitszeitkonten. Das bedeutet, dass die Erfassung Ihrer Arbeitsstunden über das Zeitarbeitsunternehmen vorgenommen wird. Dazu zählen auch solche, die über die vereinbarte Wochen- und Monatsarbeitszeit hinausgehen. Das Zeitarbeitsunternehmen führt für jeden Mitarbeiter ein Arbeitszeitkonto, auf denen diese Stunden übertragen werden. Das Arbeitszeitkonto dient zum Beispiel dem Ausgleich von Schwankungen zwischen der vertraglich vereinbarten und tatsächlichen Arbeitszeit.

Wie viel Urlaubsgeld bekommt man als Leiharbeiter?

Hier sehen die Regelungen zum Tarifvertrag zwischen iGZ und DGB vor, dass Leiharbeiter/innen, deren Arbeitsverhältnisse unter diesen Tarifvertrag fallen, folgende Summen als Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten:

  • nach dem sechsten Monat: jeweils 200 Euro brutto
  • im zweiten und dritten Jahr: jeweils 300 Euro brutto
  • ab dem vierten Jahr: jeweils 400 Euro brutto

Wer zahlt die Zeitarbeitsfirma?

Zeitarbeitsfirmen werden von den Firmen bezahlt, die sich Mitarbeiter bei ihnen ausleihen. Diese zahlen dem Zeitunternehmen einen bestimmten Stundenverrechnungssatz. Das bedeutet aber auch, dass man als Arbeitssuchender nichts für die Vermittlung durch eine Zeitarbeitsfirma aufbringen muss.

Wer zahlt das Gehalt bei einer Arbeitnehmerüberlassung?

Leiharbeitnehmer befinden sich ausschließlich mit dem verleihenden Betrieb in einem Vertragsverhältnis. Somit richten sich sämtliche Gehaltsansprüche ausschließlich gegen den Verleihbetrieb. Somit ist dieser auch zur laufenden Abrechnung und Zahlung der Gehälter verpflichtet.

FAQ

Da das Thema Zeitarbeit komplexer ist, als es auf den ersten Blick wirken mag, ist es ganz normal, dass Ihnen dazu noch die eine oder andere Frage kommt. In diesem Bereich beantworten wir die am häufigsten gestellten.

Kann man bei Zeitarbeit einfach kündigen?

Ja, Zeitarbeiter können ihr Arbeitsverhältnis grundsätzlich ebenso leicht kündigen, wie alle anderen Arbeitnehmer auch. Das bedeutet, dass hier ebenfalls die gesetzlichen Regelungen gelten, sofern diese nicht durch abweichende Vereinbarungen im laufenden Arbeitsvertrag oder einen Tarifvertrag ausgehebelt werden.

Wird Zeitarbeit besser bezahlt?

Das ist in der Regel leider nicht der Fall. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie zum Beispiel in Pflegeberufen. In diesen werden Zeitarbeitnehmer sogar oft besser bezahlt als die Festangestellten. Aber auch regional bedingt und branchenabhängig kann das tariflich geregelte Entgelt eines Zeitarbeiters höher sein, als das eines Festangestellten. Das liegt daran, dass der niedrigste Tariflohn der Zeitarbeit schon deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt.

Wie hoch ist der Mindestlohn für Leiharbeiter?

Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Beschäftigte in der Leiharbeitsbranche eine Lohnuntergrenze von 13,50 Euro pro Stunde.

Fazit

Zeitarbeiter schließen einen Arbeitsvertrag mit einer Verleihfirma, die auch oft als Zeitarbeitsfirma bezeichnet wird. Diese Firmen verleihen Arbeitskräfte an Unternehmen, die gerade Auftragsspitzen bewältigen müssen oder denen gerade nicht genügend fest angestellte Mitarbeiter zur Verfügung stehen, beispielsweise durch Krankheit. Der Lohn der Zeitarbeiter wird dabei ausschließlich von den Zeitarbeitsfirmen gezahlt, die wiederum Geld von ihren Kundenunternehmen beziehen. Die Zeitarbeit ist eine Beschäftigungsform, die sich sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber lohnen kann. Wichtige Vorteile sind zum Beispiel Flexibilität, eine große Auswahl an Talenten und ein hoher Erfahrungsschatz der Zeitarbeiter. Wichtig ist, dass sich Unternehmen und Arbeitssuchende nach einem Personaldienstleister umsehen, der seriös und kompetent ist. Dann steht einer sehr guten Zusammenarbeit nichts im Weg.

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